Der FC Aarau überzeugte nur drei Tage nach dem 5:2-Erfolg gegen Vaduz auch vor heimischer Kulisse mit einer aktiven, über weite Strecken des Abends kontrollierenden Spielweise, stand am Ende aber dennoch mit leeren Händen da. Knapp zehn Minuten waren gespielt, als sich Keeper Marvin Hübel einen seltenen Fehler erlaubte und Gabriele De Donno nur noch ins verwaiste Gehäuse einzuschieben brauchte. In der Folge besass der FCA zwar viel Ballbesitz, doch eher selten fanden sich die bemühten Hausherren trotz zahlreichen Passstafetten in ernsthafter Abschlussposition wieder.
Einmal sah Serge Müller seinen Abschluss nach einem Eckball vor der Torlinie geklärt, ehe Marc Giger beim anschliessenden Konter für die Gäste ebenfalls nur knapp verzog (33.); später schoss auch Nikola Gjorgjev nach einem direkten, von Captain Olivier Jäckle initiierten Spielzug über Marcin Dickenmann und Colin Odutayo von der rechten Seite drüber (38.). Aber in der Nachspielzeit konnte im Brügglifeld endlich gejubelt werden, als Valon Fazliu mit einem direkt verwandelten Eckball in die kurze Ecke zum überfälligen Ausgleich traf, gleichbedeutend mit seinem ersten Pflichtspieltor nach dem Comeback.
Nach der Halbzeit agierte Aarau nicht mehr so überlegen wie noch im ersten Umgang – und brachte sich schliesslich selbst auf die Verliererstrasse: Nach einem missratenen Zuspiel von Ryan Kessler setzte sich Giger im Laufduell mit Marco Thaler durch, um freistehend vor Hübel präzise in die linke Ecke zu vollenden (65.). Die Aarauer versuchten auf den Rückstand zu reagieren, doch die Abschlüsse von Izer Aliu (74.), Emmanuel Ernest (86.) sowie Torschütze Fazliu (90.) verfehlten ihr Ziel jeweils, sodass der FCS-Torhüter Gianni De Nitti über die gesamte Spielzeit ohne einen Arbeitsnachweis blieb.
Vielmehr konnte sich Aarau-Keeper Hübel in der Schlussphase bei gegnerischen Konterchancen auszeichnen: Zwar waren die beiden Abschlüsse von Olaf Kozlowski (79.) und De Donno (83.) nicht sonderlich präzise, doch die Parade gegen den seitlichen Flachschuss von Noe Holenstein (84.) dafür umso stärker. An der vierten Niederlage im fünften Heimspiel in der laufenden Challenge-League-Saison änderte aber auch die erfolgreiche Intervention des Goalies trotz des hohen Aufwands, den die Aarauer Mannschaft im Dauerregen betrieb, nichts mehr.
FC Aarau - FC Schaffhausen 1:2 (1:1)
Brügglifeld. – 3’915 Zuschauer. – SR: Sanli. – Tore: 9. De Donno 0:1. 46. Fazliu 1:1. 65. Giger 1:2.
Aarau: Hübel; Dickenmann, Müller, Thaler, Kessler (83. Obexer); Odutayo (64. Koide), Jäckle (68. Jakob), Aliu, Gjorgjev (68. Avdyli); Fazliu; Toure (83. Ernest).
Schaffhausen: De Nitti; Wetz, Nadjack, Sulaka, Lenjani; Onyegbule (46. Kozlowski), Willimann (78. Berhane), Hegglin (78. Hasani), Seiler (91. Lika); De Donno; Giger (78. Holenstein).
Bemerkungen: Aarau ohne Bobadilla, Candé, Derbaci (alle verletzt), Fofana, Hasani, Hegner und Khaled (alle nicht im Aufgebot). Schaffhausen ohne Marleku, Vogt (beide verletzt), Abazi, Arthur, Bakwetila, Bunjaku, Novoselsky, Passadore und Schläppi (alle nicht im Aufgebot). – Verwarnungen: 57. Dickenmann (Foulspiel), 86. De Nitti (Unsportlichkeit).