Die Aarauer überliessen das Spieldiktat zu Beginn mehrheitlich den Hausherren, setzten aber immer wieder Nadelstiche in der Offensive: In der achten Minute sah Valon Fazliu seinen Schuss im letzten Moment in den Corner gelenkt, später scheiterte er aus zentraler Position an Goalie Mussa Diallo (21.). Kurz vor der Pause sündigte auch Yannick Toure zweimal: Zuerst schoss er nach Kopfballvorlage von Colin Odutayo aus fünf Metern am offenen Tor vorbei (43.), dann fand auch er seinen Meister im Keeper der Hausherren (46.).
Im Gegensatz zu den letzten Spielen, als es trotz ungenutzten Gelegenheiten zum Sieg reichte, rächte sich die Ineffizienz bei der Aarauer Rückkehr ins Stade de la Fontenette, weil Carouge seinerseits vor dem Tor konsequent agierte: In der 27. Minute flankte Oscar Correia – nach einem gegnerischen Aufbaufehler – in den Strafraum, wo Marcin Dickenmann – von Marculino Ninte bedrängt – unglücklich in die eigenen Maschen traf. Und kurz vor der Pause agierte der FCA erneut zu passiv, woraufhin Correia mit einem präzisen Abschluss aus 20 Metern unhaltbar in den Winkel vollendete. Dazwischen war noch ein Weitschuss von Nassim Zoukit zu notieren gewesen, welcher durch Serge Müller an die Querlatte gelenkt wurde (33.).
Nach dem Seitenwechsel agierte die Auswahl von Cheftrainer Brunello Iacopetta energischer und zielstrebiger, doch Nikola Gjorgjev (46.), Toure (53.) und Odutayo (54.) liessen sämtliche Chancen ungenutzt. Insgesamt 21 Schüsse der Gäste waren an diesem Abend zu verzeichnen, doch der einzige Treffer gelang nach einem durch Gjorgjev schnell ausgeführten Eckstoss in Form eines Handspenaltys, welcher durch Fazliu verwandelt wurde (63.). Wenig später überschlugen sich die Ereignisse, als sich Correia bei seiner Auswechslung aufreizend langsam vom Spielfeld bewegte, was ihm eine Verwarnung einbrachte – und im anschliessenden Rencontre mit Linus Obexer sogleich mit einem Platzverweis bestraft wurde (67.).
In Überzahl schaffte es der FC Aarau trotz seiner spielerischen Qualitäten nur noch selten, den massiven Genfer Abwehrriegel zu überwinden. Dabei waren sich die Lokalmatadoren auch nicht zu schade, den Fairplay-Gedanken im Kollektiv – von den Spielern über die Ballkinder bis hin zum Publikum – wiederholt mit Füssen zu treten. Allein, es wäre an den Aarauern gewesen, dieses unwürdige Gebaren zu bestrafen, doch zuerst vergaben Henri Koide (90.) und Emmanuel Ernest (93.). Und schliesslich sah David Acquah seinen Kopfstoss nach einer Gjorgjev-Ecke von der Querlatte abprallen, ehe Torhüter Marvin Hübel mit seinem Versuch am heimischen Keeper scheiterte (95.).
Aus Aarauer Sicht bleibt die Gewissheit, dass die Mannschaft in spielerischer Hinsicht auch den Tabellenführer der Challenge League dominieren kann – und dass sich in nur etwas mehr als einem Monat (Donnerstag, 5. Dezember 2024) die Möglichkeit für eine Revanche bietet, wenn sich die Teams im Achtelfinale des Schweizer Cups im Stadion Brügglifeld erneut duellieren werden – jetzt Tickets sichern!
Etoile Carouge FC - FC Aarau 2:1 (2:0)
Fontenette. – 1’209 Zuschauer. – SR: Odiet. – Tore: 27. Dickenmann (Eigentor) 1:0. 45. Correia 2:0. 63. Fazliu (Handspenalty) 2:1.
Carouge: Diallo; Rüfli (76. Henchoz), Kamber (59. Felder), Magnin, Zoukit; Sestito (59. El Jaouhari), Chappius, Caslei; Correia, Nvendo, Ninte (82. Oberli).
Aarau: Hübel; Dickenmann (90. Kessler), Müller, Acquah, Obexer; Odutayo (71. Koide), Aliu (82. Ernest), Fofana (71. Avdyli), Gjorgjev; Fazliu; Toure.
Bemerkungen: Carouge ohne Antonio, Camara, Harrington und Vieira (alle verletzt). Aarau ohne Bobadilla, Candé, Jäckle (alle verletzt), Hasani, Hegner, Janko und Khaled (alle nicht im Aufgebot). – 33. Müller lenkt Schuss von Zoukit an die Querlatte. 95. Kopfball von Acquah an die Querlatte. – Verwarnungen: 25. Sestito (Foulspiel), 67. Correia, 67. Hübel, 67. Nvendo (alle Unsportlichkeit), 81. Acquah (Foulspiel), 94. Diallo (Unsportlichkeit). – Platzverweis: 67. Correia (gelb-rot, Unsportlichkeit).