Die Saison 2024/25 ist für den FC Aarau eine emotionale Achterbahnfahrt – mit dem definitiven Erreichen des zweiten Tabellenplatzes und der damit verbundenen Teilnahme an der Barrage als vorläufigem Höhepunkt. Einer, der dabei konstant starke Leistungen gezeigt hat, ist Innenverteidiger Serge Müller. Der 24-Jährige, der im letzten Sommer von der zweiten Mannschaft des SC Freiburg aufs Brügglifeld gewechselt ist, wurde von einer Jury aus Funktionären, Gönnervereinigungen, Fans und Medienschaffenden zum besten FCA-Spieler der Saison gewählt. Seine Bilanz ist beeindruckend: Als einziger Akteur der Challenge League stand er in allen 35 Saisonspielen während der gesamten Spielzeit auf dem Platz. Dabei holte sich der Mann mit der Nummer 15 nur zwei gelbe Karten und erzielte vier Tore.
Folgende Spieler haben Stimmen erhalten:
Serge Müller
David Acquah
Marvin Hübel
Valon Fazliu
Nikola Gjorgjev
Linus Obexer
Henri Koide
Yannick Toure
Izer Aliu
Sofian Bahloul
Herzliche Gratulation, Serge, und danke allen, die an unserer Umfrage teilgenommen haben.

Serge, herzlichen Glückwunsch zur Wahl zum besten FCA-Spieler der Saison! Was bedeutet dir diese Auszeichnung?
Sarah RölliVielen Dank! Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel. Es ist eine grosse Anerkennung für meine Leistungen – und besonders wertvoll ist für mich, dass so viele unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Bereichen für mich gestimmt haben. Es ist ein schönes Gefühl, so wertgeschätzt zu werden.
Serge MüllerBei solchen Auszeichnungen stehen häufig offensive Spieler im Fokus. Hat es für dich eine besondere Bedeutung, die Ehrung als Verteidiger empfangen zu dürfen?
Sarah RölliAbsolut. Das macht die Auszeichnung für mich noch spezieller. Defensivspieler müssen über lange Zeit hinweg konstant sehr vieles richtig machen, um von einem breiten Publikum so wahrgenommen zu werden. Dass mir das gelungen ist, berührt mich und ist ein unglaublich schönes Gefühl.
Serge Müller«Das grösste Highlight liegt noch vor uns – mit der Barrage. Alles, was wir bisher erlebt und erreicht haben, hat schliesslich darauf hingeführt.»
Du bist jetzt seit einem knappen Jahr in Aarau. Was war bisher dein persönliches Highlight?
Sarah RölliAus persönlicher Sicht war das Heimspiel gegen Neuchâtel Xamax in diesem März speziell, weil wir zu null spielten und ich beide Tore zum Sieg besteuern konnte. Auch die Unterstützung der Fans ist ein grosses Highlight, was sich beispielsweise bei der überragenden Choreo zu Hause gegen den FC Thun zeigte. Ebenso denke ich an unzählige Auswärtsspiele, welche sich dank unseres Anhangs oft wie Heimspiele angefühlt haben. Aber das grösste Highlight liegt noch vor uns – mit der Barrage. Alles, was wir bisher erlebt und erreicht haben, hat schliesslich darauf hingeführt.
Serge MüllerAm vergangenen Freitag habt ihr die Barrage-Teilnahme mit dem Sieg in Carouge fixiert. Wie hast du diesen Abend erlebt?
Sarah RölliEs war physisch und mental extrem intensiv. Auf dem Kunstrasen gegen einen eingespielten, technisch starken Gegner mussten wir alle jederzeit voll da sein. Umso grösser war dann die Freude über unsere Tore und den verdienten Lohn für die harte Arbeit der letzten Wochen. Besonders freut es mich für unsere Einwechselspieler, dass sie in der Schlussphase den Unterschied machen konnten. Es war ein wunderbarer Abend.
Serge MüllerDu hast in dieser Saison noch keine Minute verpasst. Damit wiederholst du ein Kunststück aus deiner Zeit beim FC Schaffhausen, als du saisonübergreifend sogar 82 Partien in Folge durchgespielt hattest. Wie erklärst du dir diese aussergewöhnliche Bilanz, welche zusätzlich durch die Tatsache aufgewertet wird, dass du bislang nur zwei Verwarnungen als Abwehrspieler gesammelt hast?
Sarah RölliDas liegt primär an meinem Spielstil. Ich versuche viel zu antizipieren, Situationen früh zu erkennen und sie durch Stellungsspiel, Ablaufen und Organisation zu lösen. So gerate ich seltener in «Alles oder nichts»-Situationen und habe dementsprechend ein kleineres Risiko, verwarnt zu werden.
Serge Müller
Du wirkst als Spieler stets überlegt und es scheint, als könne dich nichts aus der Ruhe bringen. Verdankst du diesem Attribut auch, einer der gesetzten Penaltyschützen sein zu dürfen und bereits bei vier Saisontreffern zu stehen?
Sarah RölliJa, ich bin tatsächlich kaum einmal nervös während unseren Spielen. Zweimal war ich in dieser Saison vom Elfmeterpunkt erfolgreich – und auch die anderen Treffer resultierten aus Standardsituationen. Generell ist das Aufrücken von defensiven Spielern bei stehenden Bällen eine wichtige Ergänzung in unserem Spiel, vor allem in spielerisch schwierigen Partien können so neue Impulse gesetzt werden.
Serge MüllerHeute steht das letzte Meisterschaftsspiel gegen Nyon an, danach folgen die Barrage-Duelle. Wie blickst du auf diese letzten Saisonspiele?
Sarah RölliMit riesiger Vorfreude! Solche Spiele liebt man als Fussballer. Alles, was wir bisher investiert und geleistet haben, hat uns hierhergebracht. Jetzt wollen wir alles geben, um diese Saison in der Barrage noch krönen zu können.
Serge MüllerMatchzeitung Nr. 20 (2024/25) lesen
Dieser Artikel ist am 23. Mai 2025 in der Ausgabe Nr. 20 (Saison 2024/25) der Matchzeitung HEIMSPIEL gegen den FC Stade Nyonnais erschienen.