Kaum hatten sich die Vaduzer nach rund fünf Minuten aus der gegnerischen Umklammerung gelöst und zum ersten Mal die Mittellinie im Ballbesitz überquert, lag das Leder nach einem Abschluss von Captain Nicolas Hasler in die linke Ecke bereits im Netz. Und dass der Aarauer Ausgleich, als Henri Koide nach Vorarbeit von Yannick Toure aus kurzer Distanz erfolgreich war (18.), postwendend von den seit inzwischen acht Heimspielen ungeschlagenen Liechtensteinern wieder neutralisiert wurde, entsprach auch nicht den gezeigten Kräfteverhältnissen aus der Anfangsphase. Aber Vaduz nutzte ein Missverständnis in der Aarauer Abwehr durch Fabrizio Cavegn alleine vor Goalie Marvin Hübel zur neuerlichen Führung (19.).
Dennoch liessen sich die Schützlinge von Cheftrainer Brunello Iacopetta nicht von ihrem Konzept abbringen und provozierten ihrerseits dank eines aufsässigen, kollektiven Pressings immer wieder Fehler bei den Hausherren, was Toure in der 38. Minute nach einem erlaufenen Rückpass zum erneuten Ausgleich ins verwaiste Gehäuse nutzte. Zuvor waren Danilo Del Toro (34.) und Nikola Gjorgjev (35.) gleichermassen aus idealer Position am gegnerischen Schlussmann gescheitert. Und dennoch ging der FCA schliesslich mit einer Führung in die Pause, weil einer von zehn Aarauer Eckbällen im ersten Umgang – getreten von Gjorgjev – durch den Innenverteidiger Serge Müller im Duell mit Liridon Berisha in die Maschen verlängert wurde (43.).
In der zweiten Hälfte scheiterte Koide zwar vorerst noch nach einem direkten Spielzug über Gjorgjev und Valon Fazliu frei vor Torhüter Leon Schaffran (52.), doch rund zehn Minuten später fand sein Zuspiel zu Toure, dessen Antritt mit dem 4:2 von der linken Seite belohnt wurde. Derweil sahen die Gastgeber ihre seltenen Abschlüsse von Del Toro (55.) und Cavegn (80.) durch Abwehrspieler Müller geblockt, ehe Aarau – bis heute Abend seit 356 Tagen ausserhalb des Kantons Aargau sieglos – durch einen vertikalen Konterangriff zweier Einwechselspieler für die endgültige Entscheidung sorgte. Auf Zuspiel von Colin Odutayo traf Emmanuel Ernest von der rechten Seite zum umjubelten 5:2-Endstand aus Aarauer Sicht in die nahe Torecke (89.).
FC Vaduz – FC Aarau 2:5 (2:3)
Rheinparkstadion. – 1’378 Zuschauer. – SR: Qovanaj. – Tore: 5. Hasler 1:0. 18. Koide (Toure) 1:1. 19. Cavegn 2:1. 38. Toure 2:2. 43. Müller (Gjorgjev) 2:3. 63. Toure (Koide) 2:4. 89. Ernest (Odutayo) 2:5.
Vaduz: Schaffran; Mertens, Simani (46. Beeli), Berisha, Schwizer; Gasser (46. Wieser), Hammerich (58. Eberhard), Hasler (84. Emini); Del Toro; Navarro (46. De Donno), Cavegn.
Aarau: Hübel; Dickenmann, Müller, Acquah (46. Thaler), Obexer (71. Kessler); Koide (83. Odutayo), Jäckle, Aliu, Gjorgjev; Fazliu (71. Avdyli); Toure (79. Ernest).
Bemerkungen: Vaduz ohne Weber (verletzt), Lüchinger, Öhri und Stöber (alle nicht im Aufgebot). Aarau ohne Bobadilla, Candé, Derbaci, Janko (alle verletzt), Fofana, Hegner und Khaled (alle nicht im Aufgebot). – Verwarnungen: 16. Gasser, 29. Acquah, 45. Gjorgjev (alle Foulspiel).