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Der 39-jährige Thurgauer Brunello Iacopetta ist seit dieser Saison für den FC Aarau tätig und erlebt am Freitag seinen Pflichtspiel-Einstand als Cheftrainer.

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Brunello, was denkst du, wie würden dich deine Freunde beschreiben?

Marcel Petermann

Sie würden wohl sagen, dass ich ein geselliger, fröhlicher und positiver Mensch sei. Sie wissen aber auch, dass ich sehr zielstrebig bin. Wenn ich etwas unbedingt will, setze ich es meist durch.

Brunello Iacopetta

Welche deiner Charaktereigenschaften stört dich selber am meisten?

Marcel Petermann

Ich möchte immer alles perfekt machen. Struktur und Ordnung sind mir sehr wichtig. Manchmal kann ich eklig werden, wenn etwas nicht so läuft, wie ich es mir vorstelle. Da könnte ich sicher etwas gelassener werden.

Brunello Iacopetta

Wer ist dein härtester Kritiker?

Marcel Petermann

Ich bin sehr selbstkritisch und hinterfrage mich ständig. Von daher gibt es keinen grösseren Kritiker als mich selbst.

Brunello Iacopetta
«Wichtig ist, dass man immer nach bestem Wissen und Gewissen handelt und auch nicht immer nur das Resultat, sondern auch die Leistung und Entwicklung in Betracht zieht.»

Brunello Iacopetta, über seinen Trainerjob

Wie gehst du mit Druck um?

Marcel Petermann

Im Leben gibt es immer wieder Drucksituationen. Auf den Fussball bezogen, empfinde ich es nicht als Druck, sondern als Herausforderung. Wichtig ist, dass man immer nach bestem Wissen und Gewissen handelt und auch nicht immer nur das Resultat, sondern auch die Leistung und Entwicklung in Betracht zieht.

Brunello Iacopetta

Wer war dein Jugend-Idol?

Marcel Petermann

Mein Vorbild als Teenager war Italiens Nationaltorhüter Gianluca Pagliuca. Ich war ebenfalls Goalie, bis ich 20-jährig beim FC Frauenfeld mit Fussballspielen aufhörte, weil es zeitlich nebst meinem Engagement als Juniorentrainer nicht mehr drinlag.

Brunello Iacopetta

Welchen Beruf würdest du jetzt ausüben, wenn du nicht Trainer wärst?

Marcel Petermann

Ich habe mich immer fürs Bauwesen interessiert. Bevor ich Profitrainer wurde, arbeitete ich in einem kleinen Ingenieurbüro. Oft war ich auf den Baustellen und überprüfte, ob unsere Pläne eingehalten wurden. Das hab ich sehr gerne gemacht und lernte viel Verantwortung zu übernehmen.

Brunello Iacopetta
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«Daumen hoch» im Testspiel gegen YB

Was ist dein Vorteil gegenüber Trainerkollegen, die ­bereits als Spieler Profi waren?

Marcel Petermann

Das ist schwierig zu vergleichen. Es kommt immer auf den Typ an, ob er sich als Führungsfigur eignet oder nicht. Ich habe im Berufsleben eine strukturierte Welt kennengelernt, war auch als Lehrlingsausbildner tätig. Das hat mir sicher alles geholfen. Und mit 15 Jahren begann ich bereits, Junioren zu trainieren. Ich hätte zwar nie ernsthaft gedacht, dass ich den Trainerjob einmal zum Beruf machen könnte, aber gleichwohl war es immer eine Vision.

Brunello Iacopetta

Was ist deine erste Erinnerung ans Brügglifeld?

Marcel Petermann

Vor etwa 15 Jahren besuchte ich hier mal mit einem Kollegen ein Meisterschaftsspiel zwischen Aarau und GC. Erstmals in Trainerfunktion war ich im Herbst 2021 bei einem Freundschaftsspiel mit Rapperswil-Jona im Brügglifeld. Auch als Wil-Trainer kam ich sehr gerne hierher. Es ist zwar ein altes Stadion, aber es herrscht eine tolle Atmosphäre mit den vielen Fans. Das Brügglifeld ist Kult!

Brunello Iacopetta
«Ich mag es, mit meinem Team die Ini­tiative zu ergreifen, immer Lösungen parat zu haben und Dominanz auszuüben.»

Brunello Iacopetta, über seine Philosophie

Was ist deine Fussballphilosophie?

Marcel Petermann

Ich mag es, mit meinem Team die Ini­tiative zu ergreifen, immer Lösungen parat zu haben und Dominanz auszuüben – mit und ohne Ball. Dazu fordere ich eine hohe Intensität im Spiel. Daneben ist mir ein gutes Miteinander im Team sehr wichtig.

Brunello Iacopetta

Wie lautet dein Fazit der Europameisterschaft 2024?

Marcel Petermann

Mein erstes Fazit ist, dass ich beim Tippspiel sehr schlecht abgeschnitten habe (lacht). Es sind viele verschiedene Spielprinzipien zu beobachten gewesen und es gab viele hartumkämpfte Partien, wo schliesslich Nuancen entschieden haben. Letztlich kamen einige Teams weit, die sich nicht grad auf Anhieb gefunden hatten, was aufzeigt, wie wichtig der Faktor Zeit ist.

Brunello Iacopetta

Was gönnst du dir nach einem erfolgreichen Spiel?

Marcel Petermann

Vielleicht mal ein Panaché ... Grundsätzlich gibt dir ein Sieg ein gutes Gefühl. Es kommt aber immer auch auf die Art an, wie ein Spiel verläuft. Nach einem missglückten Match kann es schon mal eine schlaflose Nacht geben. Aber ich reflektiere ständig, was man verbessern könnte.

Brunello Iacopetta

Matchzeitung Nr. 1 (2024/25) lesen

Dieser Artikel ist am 19. Juli 2024 in der Ausgabe Nr. 1 (Saison 2024/25) der Matchzeitung HEIMSPIEL gegen den FC Thun erschienen.

Download: Matchzeitung Nr. 1 (2024/25)

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