Kaum hatte Schiedsrichter Hüseyin Sanli die Partie angepfiffen, tauchten die Hoppers erstmals gefährlich im Aarauer Strafraum auf, doch Filipe de Carvalho schoss aus halbrechter Position knapp neben das von Andreas Hirzel gehütete Gehäuse. Im gleichen Stil ging es weiter, und so standen nach einer Viertelstunde bereits zwei Aluminiumtreffer auf dem Konto der Zürcher. Zunächst traf Asumah Abubakar den Pfosten, etwas später verhinderte die Latte nach einem Abschluss von Tsiy Ndenge den Führungstreffer. «In der ersten Viertelstunde mussten wir das Schlimmste befürchten, doch danach durfte ich erfreut feststellen, wie meine Mannschaft immer besser ins Spiel fand», resümierte Trainer Brunello Iacopetta nach dem Spiel die Anfangsphase.
Yannick Toure traf zur Aarauer Führung
Nachdem GC-Goalie Justin Hammel einen Steilpass von Linus Obexer vor dem heranstürmenden Nikola Gjorgjev erreicht hatte, war es erneut Gjorgjev, der von der linken Seite nach innen zog und der Ball schliesslich zum aufgerückten Aussenverteidiger Silvan Schwegler gelangte. Dieser flankte präzise in den Strafraum, wo Yannick Toure den Ball direkt abnahm und unhaltbar unter die Latte jagte. Danach blieb das Spiel bis zur Pause ziemlich ausgeglichen, auch wenn die Grasshoppers optisch überlegen waren. Die grossen Chancen blieben auf beiden Seiten jedoch aus. Die Aarauer Defensive, hervorragend unterstützt von den beiden Mittelfeldspielern Olivier Jäckle und Noah Jakob, machte die Räume eng, und das Heimteam liess keine gefährlichen Konter mehr zu.
Colin Odutayo im Duell mit Giotto Morandi
Nach der Pause änderte sich trotz zahlreicher Wechsel nichts am Geschehen. Das Team von Ex-Aarau-Trainer Marco Schällibaum war leicht überlegen, aber die Gäste versuchten immer wieder, gefährliche Konter anzubringen und den schnellen Toure mit Steilpässen zu lancieren. Nach Ablauf einer Stunde schien der Ausgleich Tatsache zu werden, aber der eingewechselte Pascal Schürpf traf im Anschluss an einen Corner das Tor nicht, und kurz danach vereitelte Goalie Hirzel mit einer tollen Parade den Treffer der Blau-Weissen.
Erster Ersatz für Lenny Janko im FCA-Trikot
Eine Viertelstunde vor Schluss war aber auch Hirzel machtlos, als im Anschluss an einen Freistoss von Giotto Morandi Ndenge aus kürzester Distanz mit seinem Kopfball das Tor nicht verfehlte. Nun wollten die Zürcher natürlich auch noch den Sieg und drängten den Gastclub in die Defensive, ohne aber zu weiteren klaren Chancen zu kommen – im Gegenteil. In der vorletzten Minute wurde der eingewechselte Berdan Senyurt an seinem 18. Geburtstag gut 20 Meter vor dem Tor gefoult. Valon Fazliu zirkelte den Ball mit viel Gefühl in die linke hohe Ecke, unerreichbar für Manuel Kuttin, der in der zweiten Halbzeit das GC-Tor hütete. Kurz danach war die Partie zu Ende, und die Aarauer durften einen überraschenden, aber nicht unverdienten Erfolg über den Superleaguisten bejubeln.
GC Zürich – FC Aarau 1:2 (0:1)
GC/Campus, Niederhasli. – 250 Zuschauer. – SR: Sanli. – Tore: 19. Toure 0:1, 75. Ndenge 1:1, 89. Fazliu 1:2.
GC: Hammel (46. Kuttin); Schmitz (46. Abels), Bettkober (62. Zukaj), Decarli, Persson (76. Hoxha); Ndenge; de Carvalho (76. Nigg), Morandi, Kittel (62. Stroscio), Abubakar (46. Schürpf); Lee (76. Turhan).
Aarau: Hirzel; Schwegler, Hasani (61. Acquah), Thaler, Obexer (61. Senyurt); Jakob (46. Janko), Jäckle (46. Müller); Odutayo (85. Suter), Aliu (70. Fazliu), Gjorgjev (46. Koide); Toure.
Aarau ohne Bobadilla, Candé (verletzt), Avdyli, Derbaci, Ernest, Gebreyesus, Hübel, Kessler, Khaled (alle Nationalmannschaften), Dickenmann und Fofana (beide nicht im Aufgebot), dafür mit dem U19-Nachwuchsspieler Berdan Senyurt. GC ohne Babunski, Kempter, Maurin, Seji, Seko (alle verletzt) Abrashi, Choinière, Mabil, Meyer, Muci, Pastkotsi und Tobers (alle Nationalmannschaft), Laws und Ndicka (beide nicht im Aufgebot). – Keine Verwarnungen.
