Die Losfee brachte die beiden Nachbarn, welche im normalen Liga-Alltag durch vier Spielklassen getrennt sind, für die erste Auflage des Stadtbachderbys zusammen. Dieser Unterschied war in der Startphase aber nur bedingt zu sehen, weil sich die aufsässigen, mutig mitspielenden Gastgeber nicht versteckten. Zwar gingen die Abschlüsse primär auf das Konto der Aarauer, doch Emmanuel Ernest (7.) sowie Serge Müller (8./26.) setzten ihre Kopfbälle am Ziel vorbei, während Linus Obexer (19.) und Ryan Kessler (33.) jeweils aus einer seitlichen Position an Suhr-Keeper Adis Imsirovic scheiterten. Zudem wurde ein weiterer Versuch Ernests in extremis am Tor vorbeigelenkt (25.).
Milot Avdyli im Duell mit Alessio Bochicchio
Auf der Gegenseite packte Aarau-Torhüter Andreas Hirzel nach einer Viertelstunde beim Abschluss von Jeremy Obah sicher zu. In der 35. Minute stand der Suhrer Mittelstürmer nach einem schönen Zuspiel von Ex-FCA-Junior Rocco Costantino plötzlich alleine vor dem Aarauer Kasten, setzte den Ball aber deutlich drüber. Es war der Moment, der das Spiel in überraschende Bahnen hätte lenken können; stattdessen schlug Aarau kurze Zeit später doppelt zu: Zuerst war es Dorian Derbaci, der eine Hereingabe von Milot Avdyli ins Netz lenkte (37.), dann erhöhte Captain Olivier Jäckle mit einem satten Weitschuss auf 2:0 (41.), ehe Henri Koide nach einen langen Zuspiel auch noch alleine vor Goalie Imsirovic am rechten Pfosten scheiterte (43.).
Zu Gast bei Freunden: Olivier Jäckle mit Sven Käser
Nach dem Seitenwechsel kamen die Schützlinge des Aarauer Cheftrainers Brunello Iacopetta mit müheloser Spielkontrolle zu einem standesgemässen Sieg. Erste Abschlüsse von Ernest (47.), Koide (49.), Derbaci (54./57.) führten noch nicht zu einem dritten Torerfolg, doch nach einer Stunde Spielzeit vollstreckte Avdyli nach einer Flanke von Müller per Kopf zum 3:0. In der 77. Minute sorgte Yannick Toure mit dem schönsten Treffer des Abends in Form einer Direktabnahme für den Endstand auf der Hofstattmatten, weil finale Gelegenheiten durch Kessler (84.) und den eingewechselten Esey Gebreyesus (90.) ungenutzt blieben.
Gelöste Stimmung bei Linus Obexer und Noah Jakob
Damit feierte der FCA seinen ersten Vollerfolg in dieser Saison vor stimmungsvoller Kulisse im Lokalderby, welches auch vom aktuellen Aargauer Cupsieger erhobenen Hauptes verlassen werden durfte, denn der Zweitligist aus Suhr überzeugte mit einer beherzten, solidarischen Leistung – und punktete auch mit einer reibungslosen Organisation eines gemeinsamen Fussballfestes.
FC Suhr - FC Aarau 0:4 (0:2)
Hofstattmatten. – 2’500 Zuschauer. – SR: von Mandach. – Tore: 37. Derbaci (Avdyli) 0:1. 41. Jäckle (Derbaci) 0:2. 60. Avdyli (Müller) 0:3. 77. Toure (Gjorgjev) 0:4.
Suhr: Imsirovic; Bochicchio, G. Berisha (70. Prenaj), Wernli, Miranda (64. A. Berisha); Milazzo (55. Ejims), Costantino, Käser, Afulike; Pignatelli; Obah.
Aarau: Hirzel; Kessler, Thaler, Müller, Obexer; Jäckle, Jakob (61. Schwegler); Koide (61. Gebreyesus), Derbaci (74. Gjorgjev), Avdyli (74. Khaled); Ernest (61. Toure).
Bemerkungen: Aarau ohne Dickenmann (gesperrt), Aliu, Bobadilla, Candé, Fazliu, Janko (alle verletzt) und Hübel (nicht im Aufgebot). – 43. Pfostenschuss Koide. – Verwarnungen: 50. Miranda, 84. Khaled (beide Foulspiel).
