Die Aarauer brachten sich bei der anspruchsvollen Aufgabe in der Zentralschweiz frühzeitig auf die Siegesstrasse: Nach fünf Minuten traf Randy Schneider, welcher sich nach dem Zuspiel von Léon Bergsma sehenswert von einem Gegenspieler löste, aus rund 18 Metern in die rechte Ecke. Aber Kriens liess sich vom frühen Rückstand nicht entmutigen: Einmal schoss Enes Yesilcayir aus kurzer Distanz nur ins Aussennetz (16.), zudem konnte sich FCA-Keeper Simon Enzler bei den Versuchen von Helios Sessolo (7.) und Liridon Mulaj (22.) auszeichnen. In der 29. Minute folgte aber der wegweisende Treffer Nummer zwei aus Gästesicht: Nach einer Hereingabe von Kevin Spadanuda legte Shkelzen Gashi zurück auf Donat Rrudhani, der den Ball von der Strafraumkante in der rechten Ecke versenkte.
Fortan nutzten die Schützlinge von Cheftrainer Stephan Keller ihre spielerischen Vorteile konsequenter aus: In der 37. Minute sorgte Gashi nach einem Foulspiel von Ivan Harambasic gegen Spadanuda vom Elfmeterpunkt für eine komfortable Aarauer Halbzeitführung. Und der Vorsprung auf dem Kleinfeld hätte sogar noch höher ausfallen können: Einmal flog ein Freistoss von Gashi haarscharf am Krienser Gehäuse vorbei (33.), später scheiterte Rrudhani mit einem Kopfstoss aus kürzester Distanz an Goalie Pascal Brügger (39.) und schliesslich traf Schneider – nach der Vorarbeit von Allen Njie – in aussichtsreicher Position für den hochkonzentrierten Leader nur ins Aussennetz (41.).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs konnten sich beide Keeper auszeichnen: So liess sich Kriens-Schlussmann Brügger weder von Gashi (54.) noch durch Schneider (55.) oder Rrudhani (58.) bezwingen, während sein Antipode Enzler einen Distanzschuss von Yesilcayir aufmerksam zur Seite abwehrte (56.). Insgesamt war der FCA jedoch ausnahmslos im Besitz der Spielkontrolle, sodass der Auswärtssieg nie in Gefahr geriet – auch wenn ein Kopfstoss von Aleksandar Cvetkovic nach der Freistossflanke von Spadanuda knapp über die Querlatte flog (62.) und der eingewechselte Shkelqim Vladi (nach Vorarbeit von Njie) mit einer Direktabnahme an Goalie Brügger scheiterte (70.).
Am Ende durften die zahlreich angereisten FCA-Fans dennoch über den höchsten Saisonsieg jubeln: Nach einem Foulspiel an Bastien Conus wurde auch der zweite Strafstoss des Abends durch Spadanuda (85.) souverän verwandelt. Und nur wenige Augenblicke später war Raoul Giger nach einem zügigen Konter nur noch mit einer Notbremse zu stoppen, sodass der Krienser Abwehrspieler Robin Busset unter die Dusche geschickt wurde. Beim nachfolgenden Freistoss scheiterte Liridon Balaj zwar an der Torumrandung, doch Bergsma stand goldrichtig, um das Leder im Nachschuss im heimischen Gehäuse unterzubringen (87.), gleichbedeutend mit dem allerhöchsten Aarauer Erfolg in einem direkten Vergleich mit den Zentralschweizern.
Der FC Aarau trifft somit zum zweiten Mal in Folge auswärts fünffach ins Schwarze und bleibt vor dem kommenden Doppel-Spieltag zu Hause gegen den FC Wil (Freitag, 19.30 Uhr) resp. auswärts beim FC Vaduz (Montag, 20.15 Uhr) an der Tabellenspitze der dieci Challenge League.
SC Kriens – FC Aarau 0:5 (0:3)
Kleinfeld. – 1’400 Zuschauer. – SR: von Mandach. – Tore: 5. Schneider (Bergsma) 0:1. 29. Rrudhani (Gashi) 0:2. 37. Gashi (Foulpenalty) 0:3. 85. Spadanuda (Foulpenalty) 0:4. 87. Bergsma (Balaj) 0:5.
Kriens: Brügger; Urtic (46. Bollati), Harambasic, Goelzer (64. Ivanov), Busset; Lang, Selasi (64. Bürgisser), Yesilcayir, Balaruban (79. Sukacev); Mulaj (46. Kameraj); Sessolo.
Aarau: Enzler; Giger, Cvetkovic, Bergsma, Kronig; Bunjaku (82. Conus), Njie (72. Jäckle); Rrudhani (61. Vladi), Schneider (82. Almeida), Spadanuda; Gashi (61. Balaj).
Bemerkungen: Kriens ohne Aliu, Mistrafovic (beide gesperrt), Alessandrini, Avdijaj, Costa (alle verletzt), Binous und Djorkaeff (beide nicht im Aufgebot). Aarau ohne Thiesson (krank), Aratore, Qollaku, Thaler (alle verletzt), Caserta und Schwegler (beide nicht im Aufgebot). – Verwarnungen: 37. Harambasic, 77. Balaruban (beide Foulspiel). – Platzverweis: 86. Busset (Notbremse).