Der Sportpark Bergholz zählte in der jüngeren Vergangenheit nicht zu den Lieblingsplätzen der Aarauer – mit dem aktuellen Auftritt haben sich nunmehr 30 Gegentreffer in acht Partien angesammelt. Bei den heimstarken Äbtestädtern liess Aarau sämtliche Tugenden vermissen, die das Team vor Wochenfrist beim Premierenerfolg unter Cheftrainer Boris Smiljanic noch ausgezeichnet hatten. Nach einem erfolglosen Kopfball von Nikolas Muci (14.) gingen die Ostschweizer in der 17. Minute durch den zentralen Abschluss von Nils Reichmuth in Front, nachdem er von Josias Lukembila mit einem Zuspiel in den Rücken der Aarauer Abwehr ideal angespielt worden war.
Varol Tasar
Nur kurze Zeit später schaffte es Arijan Qollaku in mehreren Anläufen nicht zu befreien, woraufhin Michael Heule in einem Zweikampf im Strafraum zu Boden ging. Aber Torhüter Simon Enzler liess sich durch den Foulelfmeter von Lukembila nicht bezwingen – und auch der Nachschuss des Offensivspielers fand nicht in die Maschen (20.), weil sich Imran Bunjaku mutig dazwischenwarf. Auf der Gegenseite war der erste Abschluss der Gäste zu verbuchen, wobei Varol Tasar aus halbrechter Position deutlich am nahen Pfosten vorbeischoss (26.).
Shkelzen Gashi
Insgesamt blieben die Wiler in Sachen Entschlossenheit und Zweikampfführung jedoch deutlich überlegen, was nach einer knappen halben Stunde gleich doppelt belohnt wurde: Zuerst erhielt Captain Philipp Muntwiler nur Begleitschutz, um das Spielgerät aus 20 Metern zum 2:0 (27.) in der rechten Ecke zu versenken – und dann traf auch Muci nach einer schwachen Defensivleistung alleine vor Enzler ins Netz (28.). Kurz vor der Pause war auch Wil-Torhüter Marvin Keller bei einem Freistoss von Valon Fazliu erstmals gefordert, ehe Allen Njie nach einer Fazliu-Hereingabe mit dem Kopf zu verkürzen wusste (42.).
Nuno da Silva
Zu Beginn des zweiten Durchgangs präsentierte sich der FCA trotz zwei Versuchen von Kastrijot Ndau (50./52.) aktiver und zielstrebiger, doch die Versuche von Shkelzen Gashi (62.) und Nikola Gjorgjev (65.) flogen knapp am Ziel vorbei, nachdem Marcin Dickenmann zuvor auf der anderen Seite an der Latte gescheitert war (61.). Eine Viertelstunde vor Abpfiff folgte der finale Knockout aus Aarauer Sicht durch einen Doppelpack des zuvor eingewechselten Nico Maier (73./75.), ehe Silvan Wallner ohne Gegenwehr per Kopfstoss für den deutlichen Endstand besorgt war (81.), was Erinnerungen an den 7:0-Erfolg vor eineinhalb Jahren an selber Stätte weckte.
FC Wil - FC Aarau 6:1 (3:1)
Lidl Arena. – 1’912 Zuschauer. – SR: Horisberger. – Tore: 17. Reichmuth 1:0. 27. Muntwiler 2:0. 28. Muci 3:0. 42. Njie (Fazliu) 3:1. 73. Maier 4:1. 75. Maier 5:1. 81. Wallner 6:1.
Wil: Keller; Dickenmann, Montolio, Wallner, Heule; Muntwiler (80. Zumberi); Ndau (80. Cueni), Reichmuth (62. Staubli); Bahloul (62. Maier), Muci (76. Silvio), Lukembila.
Aarau: Enzler; Qollaku, Bunjaku, Kronig, Conus; Jäckle; Gjorgjev (84. Schwegler), Fazliu, Njie (56. Avdyli); Tasar (46. da Silva), Gashi (74. Hunziker).
Bemerkungen: Wil ohne Malinowski, Strübi (beide verletzt), Abazi, Baralija und Haarbo (alle nicht im Aufgebot). Aarau ohne Eberhard (krank), Candé und Wetz (beide nicht im Aufgebot). – 20. Enzler pariert Foulpenalty von Lukembila. 61. Lattenschuss Dickenmann. – Verwarnungen: 51. Njie, 87. Bunjaku (beide Foulspiel).
