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Unsere Spieler und Staff-Mitglieder sind natürlich auch Fussballfans. Wir haben uns in der Kabine umgehört, welches ihre ausländischen Lieblingsvereine sind.

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Es vermag nicht zu überraschen, dass sich die Umfrage-Ergebnisse wie ein «Who is Who» des europäischen Spitzenfussballs lesen. So lebt der spanische «Clasico» zwischen Barcelona und Real Madrid in der FCA-Kabine ebenso weiter wie die Rivalitäten zwischen Bayern München und Borussia Dortmund oder zwischen Liverpool und Manchester United, doch daneben gibt es auch Platz für aussergewöhnliche Geschichten.

Dass die typische Fankarriere oftmals durch einen Spielbesuch mit dem eigenen Vater geprägt wird, kann auch Mats Hammerich bestätigen. Als Sohn eines gebürtigen Hamburgers ist er mit der Leidenschaft für die «Rothosen» aufgewachsen. Beim Verwandtschaftsbesuch an der Elbe wurde der Besuch im HSV-Fanshop zur Tradition. Im Volksparkstadion war Hammerich in der Saison 2006/07 zum bislang letzten Mal. «Es war volles Haus und eine tolle Stimmung», erinnert sich Hammerich an einen 1:0-Heimsieg gegen Wolfsburg. Dass es seither nicht mehr mit einem Stadionbesuch geklappt hat, ist das Los eines Profifussballers, denn die Spielpausen in Deutschland und der Schweiz sind fast synchron. Aus der Ferne fiebert Hammerich dennoch mit dem Hamburger SV mit: «Natürlich hoffe ich auf den Wiederaufstieg in die Bundesliga, doch nun kommt die zittrige Phase, in der wir es zuletzt zweimal noch verspielt haben.»

«Mich hat die Philosophie mit dem sozialen Engagement sehr angesprochen, wie auch die Verwurzelung im Stadtteil»

Roman Hug (Sportkoordinator), über seine Faszination für den FC St. Pauli

Auch Sportkoordinator Roman Hug sah schon mehrere HSV-Spiele, aber auf der anderen Seite – als Fan des FC St. Pauli. «Ich war schon immer für die Underdogs», sagt Hug, der den Verein zu dunklen Regionalliga-Zeiten mit seinen braunen Trikots und dem Totenkopf-Emblem für sich entdeckte. Im Jahr 2010 war er beim Derby gegen den HSV erstmals im Millerntor-Stadion. «Da hat es mich richtig gepackt», erinnert sich Hug. Er wurde Vereinsmitglied und besass sogar eine Saisonkarte – bis zu 15 Spiele in einer Saison sah er vor Ort. «Mich hat die Philosophie mit dem sozialen Engagement sehr angesprochen, wie auch die Verwurzelung im Stadtteil», erklärt Hug, dessen Tochter seit ihrer Geburt ebenfalls FCSP-Mitglied ist. Letztmals durfte er selbst 2019 im Stadion mitfiebern – wieder ging es um die Stadtmeisterschaft: «Das ist etwas vom Geilsten, denn die Atmosphäre ist nochmals eine Stufe gewaltiger. Die ganze Stadt ist elektrifiziert.»

Trikottausch mit Gareth Bale

Viele Befragte besitzen nicht nur ein Trikot ihres Lieblingsvereins, sondern haben ihn auch schon «live» im Stadion angefeuert. Aber nur ein Aarauer Akteur kam in den Genuss, sich auf dem Rasen selbst mit seinem Favoriten zu messen. Am 26. November 2014 spielte Shkelzen Gashi mit dem FC Basel in der Champions League gegen Real Madrid mit Spielern wie Cristiano Ronaldo, Sergio Ramos oder Karim Benzema. «Damals ging ein kleiner Traum in Erfüllung. Ich wechselte nach Basel, um Champions League spielen zu können – und dann ging es gleich gegen Real Madrid. Es war eine tolle Zeit», erinnert sich Gashi mit Freude, trotz einer knappen Niederlage gegen die Königlichen (0:1). Als Krönung kam es nach dem Spiel zum Trikottausch mit Gareth Bale. Dies habe sich während des Matches ergeben. «Bei einer Spielunterbrechung kam es zu einem kurzen Smalltalk, wo wir diesen Tausch verabredeten», so Gashi.

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Erinnerungen ans Kräftemessen im Meistercup gegen die AC Milan

Aussergewöhnlich ist auch die Anekdote von Cheftrainer Stephan Keller; seine Leidenschaft für den holländischen Fussball war schon in seiner Jugend sehr ausgeprägt und führte ihn zur AC Milan. Bei den Italienern waren gegen Ende der 80er-Jahre mit Ruud Gullit, Frank Rijkaard und Marco van Basten gleich drei Niederländer federführend. «Damals schlich ich mich in eine Bäckerei in der Geroldswiler Industrie, um die Spiele aus der Serie A mit meinen italienischen Klassenkameraden zu verfolgen», erinnert sich Keller. Umso grösser waren die Erwartungen, als «Gli Invincibili» (dt.: die Unbesiegbaren) im September 1993 im Hardturm aufliefen – gegen den FC Aarau im Meistercup. Keller durfte dieses Highlight als GC-Junior besuchen. Natürlich sei er für Milan gewesen, doch die Aarauer waren «saugut» und hätten beide Spiele gegen den späteren Titelgewinner gewinnen müssen. «Und wenn ich es nicht mehr wüsste, würde mich Petar Alexandrov täglich daran erinnern, dass sein aberkanntes Tor kein Offside war», lacht Keller.

«Inmitten der Heimfans rief ich unentwegt ‹United, United›, während mein Vater damit beschäftigt war, die wütenden Zuschauer um uns herum zu beruhigen.»

Phil Tiernan (Physiotherapeut), über seinen ersten Stadionbesuch

Unser englischer Physiotherapeut Phil Tiernan wuchs in der Nähe vom Trainingsgelände des aktuellen Zweitligisten Reading FC auf. Er nennt ihn seinen «Home Town Club», so zählte seine Familie immer wieder zu den Saisonkarteninhabern. «Wenn ich in der Heimat bin, verabreden sich die Männer in der Familie, um einige Biere und Live-Fussball zu geniessen», sagt Tiernan. Aber wenn er von «my team» spricht, meint er Manchester United. Als Junge wollte er ein Torhüter wie Peter Schmeichel werden. «Er konnte weiter werfen als schiessen», zeigte sich Tiernan beeindruckt und begann die «Red Devils» zu unterstützen, obwohl sein Vater zu den «Spurs» hielt. Und so sah Tiernan seine Lieblinge an der White Hart Lane, der Heimstätte von Tottenham Hotspur, erstmals im Stadion. «Inmitten der Heimfans rief ich unentwegt ‹United, United›, während mein Vater damit beschäftigt war, die wütenden Zuschauer um uns herum zu beruhigen», lacht Tiernan über seine Premiere.

Lieblingsvereine von Spielern und Staff

  • FC Barcelona: Petar Alexandrov (Assistenztrainer), Mickaël Almeida, Milot Avdyli, Miguel Peralta, Donat Rrudhani, Fabian Strütt (Physio), Christian Wehrli (Materialwart), Elsad Zverotic.
  • Real Madrid: Bastien Conus, Shkelzen Gashi, Binjamin Hasani, Arijan Qollaku, Kevin Spadanuda, Bryan Verboom.
  • FC Bayern München: Patrick Breinlinger (Materialwart), Simon Enzler, Olivier Jäckle, Flamur Tahiraj (Torhütertrainer).
  • FC Liverpool: Léon Bergsma, Raoul Giger, Silvan Schwegler, Marco Thaler.
  • Manchester United: Roman Gähwiler (Teamarzt), Phil Tiernan (Physiotherapeut), Dirk Wüst (Osteopath).
  • Borussia Dortmund: Nicolas Schindelholz, Randy Schneider.
  • FC Chelsea: Alex Alexandrov (Material), Liridon Balaj.
  • Manchester City: Nicholas Ammeter, Flavio Caserta.
  • AC Milan: Stephan Keller (Cheftrainer).
  • Benfica Lissabon: Norbert Fischer (Assistenztrainer).
  • FC Arsenal: Jérôme Thiesson.
  • FC St. Pauli: Roman Hug (Sportkoordinator).
  • Hamburger SV: Mats Hammerich.
  • Inter Mailand: Marco Aratore.
  • Lazio Rom: Filip Stojilkovic.
  • Paris Saint-Germain: Ersan Hajdari.
  • Perth Glory: Bertram Rieger (Teamarzt).

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Dieser Artikel ist am 3. April 2021 in der Ausgabe Nr. 16 (Saison 2020/21) der Matchzeitung HEIMSPIEL gegen den FC Schaffhausen erschienen.

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