Die Hausherren waren vor einer euphorisierten Kulisse mit viel Elan in die Begegnung gestartet, doch die Aarauer erwiesen sich rasch als «Partycrasher». In der 11. Minute traf Mickaël Almeida nach einer punktgenauen Hereingabe von Milot Avdyli mit dem Kopf in die heimischen Maschen. Auf der Gegenseite versuchte es Rinor Hiseni, der dem FC Aarau bereits einmal vor vier Jahren als Amriswiler Spieler gegenüber gestanden hatte, nach einem Ballgewinn mit einem Heber aus grosser Distanz. Aber Keeper Joschua Neuenschwander, der den Aarauer Stammtorhüter Simon Enzler vertrat, wusste das Leder im Zurücklaufen in extremis über die Querlatte zu lenken (14.).
Beim anschliessenden Eckball streifte der Kopfstoss von Samuel Weber sogar noch die Querlatte (15.). Es war aber nur ein kurzes offensives Feuerwerk des Ostschweizer Cupsiegers, welcher sich durch einen 3:0-Finalsieg gegen den FC Herisau erstmals für den nationalen Pokal qualifiziert hatte. Bald folgten weitere Aarauer Abschlüsse von Shkelzen Gashi (18.) und Valon Fazliu (20.), ehe ein Doppelschlag für die frühe Vorentscheidung sorgte. Zuerst war es wiederum Almeida, der die flache Hereingabe von Avdyli ins Tor lenkte (25.). Und nur wenige Augenblicke später jubelte Eigengewächs Silvan Schwegler nach einem Distanzschuss aus 20 Metern über sein allererstes Pflichtspieltor im FCA-Trikot.
Nach einer technisch anspruchsvollen Direktabnahme durch Gashi, die den heimischen Kasten knapp verpasst hatte (31.), folgten weitere Torerfolge für die Gäste. In der 33. Minute traf wiederum Almeida mit einem tückischen Aufsetzer auf dem nassen Rasen ins gegnerische Netz. Rund fünf Minuten später reihte sich auch Fazliu alleine vor Bischofszell-Keeper Manuel Sutter in die stetig wachsende Torschützenliste ein. Kurz vor dem Seitenwechsel schoss Nuno da Silva nach einem Zuspiel Fazlius von rechtsaussen am nahen Winkel vorbei (42.).
Nach der Halbzeitpause gab es eine Vielzahl an personellen Wechseln – so kamen auch Nachwuchstalent Samuel Krasniqi und Neuzugang Noël Wetz zu ihrem Debüt für den FC Aarau. Ersterer versuchte sich wiederholt im Abschluss (67./75.) und konnte im dritten Anlauf schliesslich reüssieren: Nach einem Zuspiel von Schwegler, welcher zuvor noch an Keeper Sutter gescheitert war (71.), traf Krasniqi freistehend in die Maschen (78.). Die Thurgauer gaben in der Schlussphase nochmals ein Lebenszeichen mit Hiseni (82.) von sich, doch der Ehrentreffer blieb den vorbildlich kämpfenden Gastgebern verwehrt.
Am Ende sorgte der FCA für den höchsten Erfolg seit elf Jahren, als Amicitia Riehen in der ersten Cup-Runde ebenfalls mit acht Toren Unterschied besiegt worden war. Zuerst war wieder die bewährte Kombination erfolgreich, als Almeida auf Vorlage von Avdyli zum vierten Mal einnetzte (83.). Dann blieb es Schwegler mit seinem zweiten Treffer des Abends vorbehalten, nach dem Hackentrick von Gashi für den diskussionslosen Endstand auf dem Bruggfeld zu sorgen (89.), verbunden mit dem souveränen Einzug in die zweite Cup-Runde, welche am Wochenende vom 16./17./18. September 2022 ausgetragen wird.
FC Bischofszell - FC Aarau 0:8 (0:5)
Bruggfeld. – 1’350 Zuschauer. – SR: Schärer. – Tore: 11. Almeida (Avdyli) 0:1. 25. Almeida (Avdyli) 0:2. 26. Schwegler (Njie) 0:3. 33. Almeida (Schwegler) 0:4. 38. Fazliu (da Silva) 0:5. 78. Krasniqi (Schwegler) 0:6. 83. Almeida (Avdyli) 0:7. 89. Schwegler (Gashi) 0:8.
Bischofszell: Sutter; Näf, Vranic (46. Macedo), Spiegel, Vonplon, Dähler; Musa (51. Knellwolf), S. Weber (74. Fitze), Eggenberger, Schöb (88. Beck); Hiseni (88. B. Weber).
Aarau: Neuenschwander; Thaler (54. Cvetkovic), Jäckle, Kronig (73. Conus); da Silva (54. Wetz), Njie (46. Bunjaku), Schwegler; Avdyli; Fazliu (46. Krasniqi); Gashi, Almeida.
Bemerkungen: Aarau ohne Hunziker, Qollaku (beide verletzt), Candé und Hasani (beide nicht im Aufgebot). – 15. Lattentreffer S. Weber. – Erstes Pflichtspiel für Samuel Krasniqi, Joschua Neuenschwander und Noël Wetz im FCA-Trikot. – Verwarnung: 49. Eggenberger (Foulspiel).