Letztmals hatte der FCA am 19. April 2015 (2:0 in Vaduz) in der Fremde gewinnen können, nun reichten acht Spielminuten für erneute Aarauer Jubelstürme. In der 52. Minute traf Nganga nach einem sehenswerten Spielzug über Carlinhos und Miguel Peralta zur Führung. Diese hielt aber nur sechs Minuten, weil Bruno Martignoni nach einer harmlosen Flanke direkt vor die Füsse von Stefan Mihajlovic klärte. Der Tessiner Angreifer liess sich nicht zweimal bitten und verwandelte in die rechte Ecke.
Die Reaktion der Aarauer folgte auf dem Fuss: Zuerst musste Chiasso-Rückhalt Andrea Guatelli bei einem Abschluss von Patrick Rossini eingreifen, dann wurde ein Versuch von Nganga auf der Torlinie geklärt. Aber die Einheimischen bekamen das Spielgerät nicht mehr aus der eigenen Gefahrenzone, sodass der Kongolese schlieslich nochmals ans Leder kam und erneut in die gegnerischen Maschen traf. Damit erzielte Aarau zum ersten Mal in dieser Saison mehr als einen Treffer auf des Gegners Platz, was zum ersehnten Vollerfolg reichte.
Dabei hatte es anfänglich nicht nach einem Aarauer Erfolg in der Südschweiz ausgesehen. In der dritten Minute war Goalie Francesco Russo – später mit einer Zerrung ausgeschieden – bereits gefordert, indem er einen Kopfball von Simon Laner aus kurzer Distanz entschärfte. Zehn Minuten später flog ein erneuter Laner-Kopfball knapp am Tor vorbei, bevor Russo wiederum beim Schussversuch von Mihajlovic intervenieren musste (16.).
Nach einer halben Stunde musste Torhüter Steven Deana – soeben erst für Russo ins Spiel gekommen – tatenlos zusehen, wie ein wuchtiger Abschluss von Alessandro Ciarrocchi aus grosser Distanz ans Lattenkreuz klatschte. Von den Aarauern war vor der Halbzeitpause in offensiver Hinsicht gar nichts zu sehen: Olivier Jäckle verfehlte sein Ziel aus der Ferne deutlich (12.) und einen Kopfball von Sven Lüscher landete direkt in den Armen von Schlussmann Guatelli (37.).
Nach der Halbzeitpause präsentierte sich die Schällibaum-Elf bedeutend aktiver, was mit einem positiven Ergebnis belohnt wurde. Am Ende hätte der Aarauer Auswärtssieg sogar noch höher ausfallen können, aber Peralta (65.) und Rossini (71.) scheiterten jeweils alleine vor Guatelli. In der Defensive stand der FCA allerdings sicher, sodass die Südtessiner in der Folge nicht mehr zu gefährlichen Abschlüssen kamen. Der FC Aarau nahm somit drei wichtige Punkte auf die Heimreise und liess dafür die „rote Laterne“ in Chiasso.
FC Chiasso – FC Aarau 1:2 (0:0)
Comunale Riva IV. – 860 Zuschauer. – SR: Klossner. – Tore: 52. Nganga 0:1. 58. S. Mihajlovic 1:1. 60. Nganga 1:2.
Chiasso: Guatelli; Lüchinger, Rouiller, Ivic, Dossena (67. Felitti); Maccoppi; Ciarrocchi (82. Cortelezzi), D. Mihajlovic, Laner, Guarino (67. Regazzoni); S. Mihajlovic.
Aarau: Russo (28. Deana); Nganga, Besle, Garat, Martignoni; Burki; Peralta, Jäckle, Carlinhos, Lüscher (85. Radice); Rossini (88. Perrier).
Bemerkungen: Chiasso ohne Cariglia, Franin, Golemic, Hanachi, Monighetti, Muharemi und S. Romano (alle nicht im Aufgebot). Aarau ohne Lieder (krank), Josipovic und Thaler (beide verletzt). – 28. Torhüter Russo verletzt ausgeschieden. 30. Schuss von Ciarrocchi ans Lattenkreuz. – Verwarnung: 22. Dossena, 65. Peralta, 66. Lüscher, 90. Besle, 91. Cortelezzi (alle Foulspiel).