Es war eine Halbzeit zum Vergessen – mit dem „passenden“ Gegentreffer durch Luis Pimenta. Der Angreifer nutzte die erste Chance der Hausherren in der 14. Minute sogleich zur Führung: Von Ibrahim Tall in die Tiefe geschickt, scheiterte er zwar im ersten Anlauf noch an Goalie Steven Deana, doch im zweiten Versuch wusste er zu reüssieren, nachdem er das Leder zu allem Überfluss auch noch mit der Hand touchiert hatte. Im leichten Schneetreiben oberhalb von Yverdon war Aarau nicht zu einer Reaktion fähig – immer wieder sorgten Fehlpässe gepaart mit einem statischen Offensivspiel für ein rasches Ende der Aarauer Angriffsbemühungen.
Steven Deana rettet gegen Pimenta, ist im zweiten Anlauf aber machtlos.
Über eine halbe Stunde war gespielt, als sich Daniele Romano mit einem Flachschuss versuchte, doch das gegnerische Tor deutlich verfehlte (33.). Ansonsten war der FCA offensiv nicht existent – trotz einer formstarken Doppelspitze mit Zoran Josipovic und Patrick Rossini, welche zuletzt fast nach Belieben traf. In der Defensive leistete sich vor allem Juan Pablo Garat immer wieder riskante Interventionen am Rande der Legalität. Kurz vor dem Seitenwechsel war es Schlussmann Deana zu verdanken, dass sich der Rückstand in Grenzen hielt, indem er einen abgelenkten Fernschuss von Xavier Hochstrasser mit einer starken Parade entschärfte (44.). Zuvor hatte schon Alexandre Khelifi nur um Haaresbreite eine gefährliche Hereingabe von rechtsaussen verpasst (42.).
Klare Vorteile nach der Pause
Nach dem Seitenwechsel köpfte Josipovic am zweiten Pfosten nach einer Flanke von Miguel Peralta am Gehäuse vorbei (51.); wenig später sah sich Aarau mit einer numerischen Unterzahl konfrontiert, weil sich Garat nach einem rustikalen Einsteigen gegen Pimenta frühzeitig unter die Dusche verabschieden musste. Dadurch wurde die Begegnung auf dem schwierigen Terrain in Baulmes doch noch attraktiver: In der 57. Minute strich ein Abschluss von Josipovic um Haaresbreite am Pfosten vorbei, später sah Rossini seinen Distanzschuss von Maxime Brenet pariert (65.). Auf der Gegenseite scheiterten Khelifi (57.), Sehar Fejzulahi (61.) und Denis Markaj (62.) gleichermassen.
Miguel Peralta im Zweikampf mit Denis Markaj - ebenfalls in Aarau unter Vertrag.
Immer wieder waren bissige, sogar knallharte Zweikämpfe zu beobachten – vor allem Stéphane Besle und Torschütze Luis Pimenta schenkten sich gar nichts. Der Unparteiische drückte mehrmals beide Augen zu. Zehn Minuten vor dem Ende zog Besle schliesslich gleich, als er sich ebenfalls als Goalgetter feiern lassen durfte: Nach einem Corner von Peralta traf der aufgerückte Innenverteidiger – nach Garats Ausschluss neben Captain Sandro Burki spielend – aus dem Gewühl heraus zum verdienten Ausgleich. Am Ende fehlte sogar nicht viel zum Sieg: Zuerst wurde ein Treffer von Igor Nganga auf Zuspiel von Kim Jaggy wegen Offside annulliert (85.), dann scheiterte Carlinhos an Goalie Brenet (87.). Ein Vollerfolg wäre des Guten jedoch auch zuviel gewesen – dank grosser Moral wanderte aber ein verdienter Zähler auf das Aarauer Punktekonto.
FC Le Mont-sur-Lausanne - FC Aarau 1:1 (1:0)
Sous-Ville, Baulmes. – 400 Zuschauer. – SR: Superczynski. – Tore: 14. Pimenta 1:0. 81. Besle (Peralta) 1:1.
Le Mont: Brenet; Reis, Tall, Marque, Markaj; Ndzomo, Chappuis; Hochstrasser, Fejzulahi (86. O. Mustafi), Khelifi; Pimenta (82. Gauthier).
Aarau: Deana; Nganga, Besle, Garat, Jaggy; Peralta, Burki, Perrier (80. Carlinhos), Romano (64. Lieder); Josipovic (71. Mobulu), Rossini.
Bemerkungen: Le Mont ohne Ciss, Meite, Moussilou, E. Mustafi und Zambrella. Aarau ohne Jäckle (gesperrt), Russo, Thaler (beide verletzt) und Hammerich (nicht im Aufgebot). – 85. Treffer von Nganga wegen Offside annulliert. – Verwarnungen: 23. Garat, 32. Chappuis (beide Foulspiel), 42. Hochstrasser (Reklamieren), 47. Pimenta, 75. Nganga (beide Foulspiel). – Platzverweis: 53. Garat (wiederholtes Foulspiel).
