Der gebürtige Stadtzürcher, der seit über 30 Jahren in Seon lebt, kam durch seine Tochter, die damals zu den Juniorinnen des FC Aarau wechselte, in Kontakt mit dem Verein und blickt nun auf eine ereignisreiche Zeit zurück. Seine Nachfolge tritt Philipp Bonorand an, der nebst dem Profibereich künftig auch den Verein als Präsident anführen wird.
Der FC Aarau 1902 führt heute Abend seine bereits 120. ordentliche Generalversammlung durch. Was sind seit der Abspaltung des Profibetriebs im Jahr 2003 die Kernaufgaben des Vereins?
Marcel PetermannSeit die Profis nicht mehr unserem Verein angegliedert sind, haben wir Strukturen wie die meisten Clubs im Breitenfussball. Wir widmen uns der Juniorenarbeit und beschäftigen eine Aktivmannschaft, die zurzeit in der 4. Liga spielt. 230 Passivmitglieder helfen uns mit, das Budget ausgeglichen gestalten zu können. Jahrelang war auch der Frauenfussball ein zentraler Bestandteil unseres Vereins. Seit 2017 ist der FC Aarau Frauen, mit seinen Teams in den höchsten Ligen bei den Aktiven und im Nachwuchs, eigenständig. Wir hatten bis Ende letzter Saison auch noch ein Frauenteam in unseren Reihen, welches aber aufgrund Spielerinnenmangels aufgelöst wurde. Stolz sind wir auf das FC Aarau Juniorencamp, eine Unterorganisation des FC Aarau 1902, das dieses Jahr bereits zum 26. Mal eine Trainingswoche mit über 250 Kindern durchführen konnte.
Marcel MeierNach 19-jährigem Engagement im Verein, davon die meiste Zeit im Vorstand und acht Jahre als Präsident, hast du auf die heutige GV deinen Rücktritt erklärt. Wie blickst du auf diese lange Amtszeit zurück?
Marcel PetermannEs waren diverse Aufgaben im Verein – Trainer, Frauen-Obmann, Vizepräsident, Präsident und Co-Präsident. Ich blicke auf einen spannenden und interessanten Zeitabschnitt in meinem Leben zurück. Bereits in meinen Anfangsjahren beim FCA nahm ich an Sitzungen teil mit Philipp Bonorand, der damals für die Kommunikation der AG und des Vereins zuständig war. Schön, wie sich nun der Kreis schliesst und ich zum Ende meiner Vorstandstätigkeit für ein Jahr das Co-Präsidium mit Philipp, meinem Nachfolger, ausüben konnte.
Marcel Meier«Die «Gefässe» AG, Team Aargau und Verein arbeiten ohnehin in diversen Bereichen sehr eng zusammen. Diese Zusammenarbeit und Einigkeit werden den FC Aarau als Ganzes stärken.»
Wenn du ein besonders schönes Erlebnis aus deiner Vorstandstätigkeit herausheben möchtest, was wäre das?
Marcel PetermannDa kommen mir unzählige Erlebnisse in den Sinn und jedes war auf seine Art schön und spannend. Ein kritischer Moment war, als der Verein wegen Altlasten vor der AG-Gründung – Stichwort MTO – um seine Existenz kämpfte, was dank des finanziellen Kraftakts der AG-Führung und des CLUB 100 glücklicherweise zu einem guten Ende gebracht werden konnte. Eines der Highlights war die Durchführung des Aargauer-Cupfinal-Tages bei uns im Schachen, im Jahr 2009. Dank vielen Helferinnen und Helfern aus dem Verein konnten wir diesen grossen Event reibungslos über die Bühne bringen. Drei Finalsiege unserer Teams setzten dem Tag die Krone auf. In diese Zeit fiel auch die Gründung der U16- und U18-Juniorinnenteams und der Aufstieg der Frauen von der 2. Liga bis in die Nationalliga B. Dies war die Basis für die Erfolge der heutigen FCA-Frauen.
Marcel MeierDie FC Aarau AG und der Verein FC Aarau 1902 sollen in Zukunft wieder näher zusammengeführt werden, eine entsprechende Arbeitsgruppe zur Umsetzung wurde ins Leben gerufen. Wie beurteilst du diesen Schritt?
Marcel PetermannDies ist ein längst fälliger Schritt, um noch mehr Synergien nutzen zu können. Die «Gefässe» AG, Team Aargau und Verein arbeiten ohnehin in diversen Bereichen sehr eng zusammen. Diese Zusammenarbeit und Einigkeit werden den FC Aarau als Ganzes stärken. Daher helfe ich in dieser Arbeitsgruppe gerne mit.
Marcel MeierGerne überlassen wir dir zum Schluss das Wort und bedanken uns herzlich für deinen langjährigen wertvollen Einsatz zugunsten des Vereins.
Marcel PetermannZu Beginn hätte ich mir nie träumen lassen, über eine so lange Zeitdauer in verschiedenen Aufgaben im Verein tätig zu sein. Ich konnte viele Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln und das Wissen intern weitergeben. Dabei kam der Sport – also mein Hobby, der Fussball – auch nicht zu kurz. Mein Dank geht an all die helfenden Hände sowie an die Trainer, Eltern und nicht zuletzt an meine Vorstandskollegen für den grossen Support. Ich werde sicher dem FC Aarau verbunden bleiben und freue mich, auch künftig im Stadion und im Schachen die Teams als Zuschauer zu unterstützen.
Marcel MeierMatchzeitung Nr. 4 (2021/22) lesen
Dieser Artikel ist am 21. September 2021 in der Ausgabe Nr. 4 (Saison 2021/22) der Matchzeitung HEIMSPIEL gegen den FC Wil erschienen.
