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Bereits seit 21 Jahren ist Madlen Lamia beim FC Aarau tätig. Als Verantwortliche für den Einkauf Textil und Merchandising sind die Monate Juni bis August immer am arbeitsreichsten.

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Sie hatten im Brügglifeld bereits zu Lebzeiten Legendenstatus: das Ehepaar Pernici. Platzwart Avram – von allen liebevoll «Abi» genannt – und Frieda, die gute Seele in der Wäscherei, traten Ende Mai 2001 nach fast 30 Jahren in Diensten des FC Aarau ihren wohlverdienten Ruhestand an. Hans Jarsetz übernahm die Aufgabe als Stadion-Abwart. Nun musste noch eine Nachfolge-Lösung für die Wäschearbeiten gefunden werden. Madlen Lamia war mit ihrer Familie kurz zuvor von Rothrist nach Aarau gezogen.

«Da meine Söhne Janick und Cedric bei den Junioren des FC Aarau spielten und dadurch ihre meisten Kollegen aus Aarau stammten, entschieden wir uns für diesen Umzug», erzählt Madlen. Hans Jarsetz war auch als FCA-Juniorentrainer tätig. Als er mitbekam, dass Madlen auf Jobsuche war, fragte er sie, ob sie sich die Arbeit in der Wäscherei vorstellen könne. «Ein Gespräch mit dem damaligen Geschäftsführer Hansjörg Ryter reichte und ich war angestellt.» Eine Einarbeitung der Vorgängerin fand nicht statt. «Und so stand ich am ersten Tag in der Waschküche und dachte: Oh, mein Gott, was mache ich da?», erinnert sie sich lachend. «Den Job sah ich aber eher als Übergangslösung für vielleicht ein bis zwei Jahre.»

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Avram und Frieda Pernici waren fast 30 Jahre für den FC Aarau tätig

Vorerst bewältigte sie die Wäscheberge jeweils alleine. «Da standen bis 14 Taschen Material pro Wochenende da – von den Junioren bis zur 1. Mannschaft. Mit nur zwei Waschmaschinen und einem Tumbler war das eine echte Herausforderung!» Für ihre Buben war das Brügglifeld wie ein zweites Zuhause und sie liebten es, die Profis so nah zu erleben. «Das eine oder andere Mal kam es vor, dass Ivan Benito meinen jüngsten Sohn Jonah aus dem Kindergarten abholte, wenn ich nicht dazukam.»

Grosser Wareneingang zur neuen Saison

Während sie später beim Waschen Unterstützung erhielt, kam mit dem Bedrucken und Plotten der Trainings-, Spiel- und Ausgangsbekleidung eine weitere Aufgabe dazu. Im Jahr 2013 schliesslich begann der FC Aarau, das zuvor ausgelagerte Merchandising wieder selber abzuwickeln. «Die Bestellungen kommen bei mir herein. Meine Arbeitskollegen Patrick Breinlinger und Christian Wehrli unterstützen mich dabei, die Artikel einzupacken und abends zur Post zu bringen.»

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Madlen Lamia bei der Arbeit am Computer

Angenehm kühl ist es in diesen heissen Tagen im Luftschutzkeller, wo Madlen das Materiallager eingerichtet hat und wo letzten Montag 65 grosse Kartons mit neuen Uten­silien für den Nachwuchs eintrafen. Damit sie aber nicht nur im fensterlosen «Bunker» arbeiten muss, hat es ihr die neue Clubführung ermöglicht, ihre administrativen Arbeiten im Container neben der «Adlerstube» auszuüben. Je nach Ausrüster müssen die Bestellungen für das neue Material zwischen Oktober und Februar für die Folgesaison aufgegeben werden. Auch gehört es zum Aufgabengebiet von Madlen, bei den Sponsoren und der Liga das «Gut zum Druck» für die Trikots einzuholen. Sie ist zuständig für die Lagerbewirtschaftung, organisiert die Fanartikelverkäufe und bei Ferienabwesenheiten springt sie – wie letzten Freitag beim Auswärtsspiel in Neuenburg – auch mal ein und begleitet das Team als Materialwartin.

«Man muss den Fussball verstehen und mögen, um diesen Job zu machen.»

Madlen Lamia

«Man muss den Fussball verstehen und mögen, um diesen Job zu machen. Es kann sehr streng sein, aber wir geniessen auch viele Freiheiten. So bist du bereit, auch mal bis weit in die Nacht zu arbeiten, wenn es die Situation erfordert.» Sie hat unzählige Spieler kommen und gehen sehen, manchen Trainer und auch bereits ein halbes Dutzend Präsidenten erlebt. Besonders gerne erinnert sie sich an ihren 40. Geburtstag, als sie zuhause von Trainer Alain Geiger und der ganzen Mannschaft überrascht wurde. Und Madlen ist allen Leuten der «FCA-Familie» sehr dankbar für deren grosse Solidarität und Unterstützung, als es ihr nicht gut ging.

Nun ist der FC Aarau bereits seit 21 Jahren ihr Arbeitgeber. Niemand ist schon so lange dabei wie sie. Madlen und das Brügglifeld – das verbindet man miteinander wie einst bei Abi und Frieda.

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