Die Aarauer waren druckvoll aus den Katakomben gekommen, sodass eine flache Hereingabe von Bastien Conus – nach einem schönen Durchspiel über die linke Seite – gefährlich durch den Strafraum flog, ehe Xamax-Keeper Théo Guivarch nach einem Distanzschuss von Nikola Gjorgjev erstmals gefordert war (2.). Auf der Gegenseite konnte sich auch FCA-Schlussmann Marvin Hübel erstmals in Szene setzen, indem er einen Abschluss von Soumaila Bakayoko parierte (5.). Nach zehn Minuten fehlten nur wenige Zentimeter zur Aarauer Führung: Ein direkter Spielzug über Valon Fazliu und Nuno da Silva fand zu Gjorgjev, doch der wiedergenesene Flügelspieler scheiterte am rechten Pfosten – und danach klärte Zachary Athekame auf der Torlinie.
Allerdings machte sich Aarau mit defensiven Fehlern immer wieder das Leben selbst schwer: Aus einem Ballverlust am eigenen Strafraum resultierte ein Xamax-Eckstoss, in dessen Anschluss zwar FCA-Keeper Hübel aus kurzer Distanz gegen Bakayoko zu parieren vermochte, doch den zweiten Corner lenkte Shkelqim Demhasaj unglücklich und ebenso unhaltbar ins eigene Tor (15.). Danach gelang es den Aarauern während längerer Zeit kaum mehr in eine zwingende Abschlussposition zu kommen; stattdessen konnte sich Rückhalt Hübel mit einer Fussabwehr beim Abschluss von Franck Surdez auszeichnen (29.). Nur wenige Augenblicke später erhöhte Izer Aliu durch einen direkt verwandelten Freistoss auf 2:0 für die Gäste.
Zweimal versuchten es Fazliu (35.) und Gjorgjev (46.) nun mit direkt aufs Tor getretenen Standardsituationen, welche durch Xamax-Goalie Guivarch allerdings entschärft wurden. In einer hektischen Nachspielzeit – aus der inkonsequenten Linie des Unparteiischen resultierend – wurde Gjorgjev von Danilo Del Toro zu Fall gebracht, doch der fällige Elfmeterpfiff blieb aus. Nach der Pause wurden die Schützlinge von Cheftrainer Alex Frei – passend zur wechselhaften Witterung – erneut eiskalt geduscht, als Del Toro nach einer schwachen Abwehr nur 24 Sekunden nach Wiederanpfiff zum 3:0 einschoss. Immerhin gelang es Demhasaj mit einem erfolgreichen Schuss aus der Drehung umgehend für seine Farben zu reagieren (48.).
Dies war eine Initialzündung im Aarauer Spiel, gemeinsam mit der zuvor erfolgten Systemumstellung in Verbindung mit der Einwechslung von Yannick Toure. Zweimal probierte sich Fazliu mit einer Direktabnahme (50./57.), dann setzte Gjorgjev seinen Freistoss in die Mauer (60.) und schliesslich scheiterte wieder Fazliu – nach der Vorarbeit von da Silva – aus kurzer Distanz an Guivarch (66.). In der 68. Minute war der längstens überfällige Anschlusstreffer aber endlich Tatsache, als Fazliu nach einem idealen Pass von Linksverteidiger Conus freistehend vor dem Xamax-Keeper in die rechte Ecke vollendete.
Allerdings wusste sich der FC Aarau schliesslich nicht mehr mit einem Punktgewinn für das vorwärts gerichtete Offensivspiel vor 4’828 Zuschauern zu belohnen, auch wenn fortan noch nur Einbahnstrassenfussball geboten wurde: Zweimal war es Fazliu, der die Zuspiele seiner Mitspieler knapp verpasste (69./74.) und in den Schlussminuten flogen weitere Abschlüsse von da Silva (78.), Demhasaj (81.) und Mickaël Almeida (87.) allesamt am Ziel vorbei. Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit lenkte Keeper Guivarch noch einen Freistoss Fazlius aus spitzem Winkel über die Querlatte, um den Auswärtssieg für Xamax festzuhalten.
FC Aarau - Neuchâtel Xamax FCS 2:3 (0:2)
Brügglifeld. – 4’828 Zuschauer. – SR: Huwiler. – Tore: 15. Demhasaj (Eigentor) 0:1. 30. Aliu 0:2. 46. Del Toro 0:3. 48. Demhasaj (Jäckle) 1:3. 68. Fazliu (Conus) 2:3.
Aarau: Hübel; Wetz (79. Almeida), Cvetkovic, Kronig, Conus; Jäckle, Njie (46. Toure); da Silva, Fazliu, Gjorgjev; Demhasaj.
Xamax: Guivarch; Athekame, Epitaux, Hajrovic, Nsakala; Fatkic, Hammerich; Del Toro (52. Winkler), Aliu (52. Abedini), Surdez (46. Hautier, 93. Soro); Bakayoko.
Bemerkungen: Aarau ohne Avdyli (verletzt), Candé, Derbaci und Kessler (alle nicht im Aufgebot). Xamax ohne Alili, Amoabeng, Balaruban, Mujcic, Ouattara, Rapp und Saiz (alle verletzt). – 11. Pfostenschuss Gjorgjev. – Verwarnungen: 48. Aliu, 48. da Silva (beide Unsportlichkeit), 89. Bakayoko, 92. Hautier (beide Foulspiel).