Knapp zehn Minuten waren gespielt, als erstmals ein Raunen durch das ausverkaufte Brügglifeld ging. Nach einer Hereingabe von Raoul Giger flog der Ablenker von Allen Njie nur knapp am ersten Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite gingen die effizienten Gäste mit dem ersten Abschluss sogleich in Führung: Nach der Vorarbeit von Ex-FCA-Spieler Linus Obexer traf Tunahan Cicek in die rechte Ecke (11.). Die Aarauer hatten zwar mehr Spielanteile, doch aussichtsreiche Gelegenheiten blieben rar. Einmal schoss Donat Rrudhani aus rund 20 Metern knapp drüber (17.), später köpfte der Kosovare links am Tor vorbei (34.) und schliesslich war auch der Abschluss von Bastien Conus zu hoch angesetzt (41.), sodass Vaduz-Schlussmann Benjamin Büchel bis zur Halbzeitpause ohne ernsthafte Bewährungsprobe blieb.
Nach dem Seitenwechsel – inzwischen war der FC Aarau in der virtuellen Rangliste auf Platz 2 zurückgerutscht – war Rückhalt Simon Enzler bei zwei Abschlüssen von Obexer aus halblinker Position gefordert (46./48.). Ansonsten nahm der heimische Druck im zweiten Durchgang – angetrieben vom frenetischen Publikum – aber spürbar zu: Von linksaussen schoss Rrudhani knapp am entfernten Pfosten vorbei (52.). Danach landete ein Flankenball von Randy Schneider hinter Goalie Büchel an der Querlatte (55.). Insgesamt blieb es eine schwierige Aufgabe, gegen die kampfwilligen Gäste zu nennenswerten Chancen zu kommen. In der 72. Minute köpfte der wenige Minuten zuvor eingewechselte Mickaël Almeida freistehend am Tor vorbei.
In der Vaduzer Offensive avancierte Cicek zum Alleinunterhalter: Zuerst schoss er aus der Distanz noch haarscharf am Ziel vorbei (74.), aber wenige Momente später traf er – von Kristijan Dobras ideal in die Tiefe geschickt – frei vor Goalie Enzler mittels Heber. Und weil Schaffhausen zeitgleich gegen Ouchy in Führung ging, brauchte der FCA nun zwingend ein Remis, um nicht mit leeren Händen dazustehen. In der 83. Minute kehrte die Hoffnung ins Brügglifeld zurück, als Shkelzen Gashi nach einem Foulspiel an Kevin Spadanuda vom Elfmeterpunkt zu verkürzen vermochte. Die Aarauer warfen nun alles nach vorne, doch auch die finalen Gelegenheiten von Almeida (88.), Jérôme Thiesson (90.) sowie Spadanuda (94.) waren nicht von Erfolg gekrönt, sodass sich nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Lukas Fähndrich eine kollektive Stille der Enttäuschung über das Brügglifeld legte.
Zum «FCA-Spieler des Spiels» wurde Imran Bunjaku gewählt. Er erhielt einen Gutschein der Firma Keppler AG aus Muhen, die das Patronat für diese Aktion besitzt.
FC Aarau - FC Vaduz 1:2 (0:1)
Brügglifeld. – 8’000 Zuschauer (ausverkauft). – SR: Fähndrich. – Tore: 11. Cicek 0:1. 75. Cicek 0:2. 83. Gashi (Foulpenalty) 1:2.
Aarau: Enzler; Giger (81. Thiesson), Cvetkovic, Bergsma, Conus (81. Kronig); Bunjaku, Njie (67. Almeida); Balaj (59. Gashi), Schneider, Spadanuda; Rrudhani (81. Avdyli).
Vaduz: Büchel; Gasser, Schmid, Iodice; Ulrich, Omerovic (62. Gajic), Dobras, Obexer (62. Fehr); Cicek (87. Ris), Di Giusto (74. Djokic), Sutter.
Bemerkungen: Aarau ohne Vladi (verletzt), Aratore, Caserta, Hasani und Thaler (alle nicht im Aufgebot). Vaduz ohne Gomes (gesperrt), Antoniazzi, Rahimi, Rapp, Wieser (alle verletzt), Chande, Hug, G. Lüchinger und Staubli (alle nicht im Aufgebot). – 55. Lattenschuss Schneider. – Verwarnungen: 15. Cicek, 63. Bunjaku, 67. Conus, 82. Ulrich (alle Foulspiel), 94. Iodice (Unsportlichkeit), 98. Spadanuda (Foulspiel).