Es waren die Gäste, welche sich in einem Kräftemessen zweier bislang punktloser Equipen zu Beginn offensiv in Szene setzen konnten. Erst eine Minute war gespielt, als Aarau-Goalie Simon Enzler beim Freistoss durch Sofian Bahloul erstmals gefordert war. Danach wusste sich der heimische Schlussmann auch bei den Abschlüssen von Ex-FCA-Spieler Stephan Andrist (4.) und Roberto Strechie (5.) auszuzeichnen, bevor die furiose Tessiner Startphase mit zwei weiteren Abschlüssen von Bahloul (7./11.) zu Ende ging. Die Aarauer nutzten nach einem passiven Start gleich ihre erste Chance zur Führung vor heimischer Kulisse: Nach einem Corner von Liridon Balaj vollendete Olivier Jäckle mit einem wuchtigen Distanzschuss aus rund zwanzig Metern spektakulär in die gegnerischen Maschen (16.).
Einmal in Führung liegend, war der FCA über weite Strecken des Abends spielbestimmend. Die Hausherren überzeugten mit viel Ballzirkulation in der gegnerischen Platzhälfte, doch Balajs Versuch von rechtsaussen nach einem starken Antritt flog direkt in die Arme von Schlussmann Alessio Bellante (27.); später setzte Kevin Spadanuda (36.) einen Freistoss über das gegnerische Gehäuse, ehe Raoul Giger (38.) seinen Abschluss durch Bellante entschärft sah. In den Tiefen der Nachspielzeit, hervorgerufen durch wiederholte, von den Gästen provozierte Unterbrechungen, setzte Aarau nach einem geklärten Chiasso-Freistoss zum mustergültigen Konter an – via Spadanuda und Balaj fand das Leder zu Shkelzen Gashi, der durch die Beine von Keeper Bellante auf 2:0 für die Brügglifeld-Elf erhöhte.
Nach einer Stunde Spielzeit liessen die Aarauer wiederum ihre spielerischen Qualitäten aufblitzen, als Spadanuda nach einem gelungenen Kombinationsspiel aus zentraler Position an Goalie Bellante scheiterte. Letzterer wusste auch den Nachschuss von Balaj zu entschärfen; später wurde Gashi in extremis an einem vielversprechenden Versuch gehindert (72.) und der eben erst eingewechselte Petar Misic schoss von rechtsaussen nur knapp über die Querlatte (79.). In der Defensive liessen die Aarauer nichts Zwingendes zu – und mussten am Ende doch um die drei ersten Punkte dieser Saison zittern: Nach einem Kopfball von Luca Tonelli an die Querlatte sorgte Markos Sifneos (82.) im Nachsetzen für den Anschlusstreffer, doch die Südtessiner brachten in einer nervenaufreibenden Schlussphase nur noch zwei harmlose Abschlüsse von Younes Bnou Marzouk (85.) und Fabio Dixon (90.) zu Stande, die das gegnerische Tor verfehlten.
Letzterer musste aufgrund eines wiederholten Foulspiels noch vor seinen Teamkollegen unter die Dusche – und verpasste so den (aus Aarauer Sicht) erlösenden Schlusspfiff. Der FC Aarau verabschiedet sich somit mit einem kapitalen Heimsieg in die Länderspielpause und wusste sich zum ersten Mal in dieser Meisterschaft für den hohen Aufwand in kämpferischer, läuferischer und spielerischer Hinsicht zu belohnen.
Zum «FCA-Spieler des Spiels» wurde Olivier Jäckle gewählt. Er erhielt einen Gutschein der Firma Keppler AG aus Muhen, die das Patronat für diese Aktion besitzt.
FC Aarau - FC Chiasso 2:1 (2:0)
Brügglifeld. – 1’000 Zuschauer. – SR: Wolfensberger. – Tore: 16. Jäckle 1:0. 45.+3. Gashi (Spadanuda) 2:0. 82. Sifneos 2:1.
Aarau: Enzler; Giger, Thiesson, Bergsma, Qollaku; Jäckle; Balaj (74. Misic), Zverotic, Rrudhani; Spadanuda (65. Aratore); Gashi (88. Hammerich).
Chiasso: Bellante; Dixon, Magnin, Hajrizi, Conus; Pasquarelli, Strechie, Malula (67. Stevic); Bahloul (81. Sifneos), Bnou Marzouk, Andrist (74. Tonelli).
Aarau ohne Schindelholz (krank), Hajdari, Peralta, Thaler, Verboom (alle verletzt), Stojilkovic (noch nicht qualifiziert), Lujic und von Arx (beide nicht im Aufgebot). Chiasso ohne Almeida, Berzati, Keller, Morganella, Silva (alle verletzt), Amendola, D Ippolito, Fernando, Gamarra, Guarnone, Hadzi, Martorana, Ronchetti, Sörensen, Zahaj und Zunic (alle nicht im Aufgebot). – Erstes Pflichtspiel von Arijan Qollaku im FCA-Trikot. – Verwarnungen: 17. Dixon, 35. Strechie (beide Foulspiel), 39. Spadanuda (Unsportlichkeit), 75. Pasquarelli, 87. Giger (beide Foulspiel). – Platzverweis: 92. Dixon (wiederholtes Foulspiel).