Im Comunale lief die 38. Minute, als Sofian Bahloul von der Aarauer Abwehr nur allzu zaghaft unter Druck gesetzt wurde und mit einem präzisen Abschluss von rechtsaussen in den entfernten Winkel traf, gleichbedeutend mit dem allerersten Torerfolg in dieser Saison für die bislang punktelosen Tessiner. Der Anschlusstreffer war der Wendepunkt in einer Begegnung, die die Aarauer auf effiziente Weise begonnen hatten: In der vierten Minute konnte Patrick Rossini – nach einem schönen Direktspiel über Petar Misic und Marco Schneuwly – frei vor Chiasso-Keeper Alessandro Guarnone zur Aarauer Führung einschiessen. Es war der erste Treffer des Angreifers nach 16 Monaten Zwangspause – auch damals hatte er beim Auftritt in Chiasso getroffen, ehe er sich im nachfolgenden Heimspiel gegen den Servette FC einen Kreuzbandriss zuzog.
Aarauer Torjubel vor der Pause
Etwas mehr als eine halbe Stunde war in Chiasso gespielt, als Goalie Guarnone – vom aufspringenden Rossini entscheidend irritiert – einen Flankenball von Misic nicht behändigen konnte, woraufhin Schneuwly gedankenschnell mit einem Heber auf 2:0 erhöhte (33.). Danach scheiterten auch Marco Thaler (35.) und Elsad Zverotic (36.) nur knapp, ehe der Kunstschuss von Bahloul für die Wende in diesem vorgezogenen Vergleich der vierten Runde sorgte. Dass sich der FC Aarau vor der Halbzeit von seiner treffsicheren Seite zeigte, liess auch vergessen, dass sich die Hausherren in der Startphase auch mehrere Chancen erspielt hatten. Neben Alleinunterhalter Bahloul – vor seinem ersten Treffer schon mehrfach an Torhüter Nicholas Ammeter gescheitert – verpasste auch Svajunas Cyzas (7.) auf Seiten der Einheimischen nur knapp, als sein Abschluss aus halblinker Position hauchdünn am entfernten Pfosten vorbeiflog.
Petar Misic wird von Kreshnik Hajrizi gestoppt
Nach dem Seitenwechsel nahm das Unheil seinen Lauf: In der 50. Minute war es der Aarauer Innenverteidiger Giuseppe Leo, der den harmlosen Abschlussversuch von Aktivposten Bahloul unglücklich an Goalie Ammeter vorbei zum 2:2-Ausgleich in die eigenen Maschen lenkte. Zwar versuchte der FCA mit Chancen von Schneuwly (55.), dessen Kopfballtreffer angesichts einer Abseitsstellung nicht anerkannt wurde, und Rossini (56.) zu reagieren, doch defensiv war Aarau nicht mehr auf der Höhe seiner Aufgabe. Erneut war Bahloul nach einem Zuspiel von Karim Rossi nicht zu halten, sodass er in der 57. Minute zur erstmaligen Führung für die Gastgeber einschiessen konnte. Davon wussten sich die Schützlinge von Cheftrainer Patrick Rahmen nicht mehr zu erholen; stattdessen traf Rodrigo Pollero in der 73. Minute – erneut von einem zögerlichen Eingreifen der Aarauer profitierend – zum Endstand.
FC Chiasso - FC Aarau 4:2 (1:2)
Comunale Riva IV. – 550 Zuschauer. – SR: Turkes. – Tore: 4. Rossini (Schneuwly) 0:1. 33. Schneuwly 0:2. 38. Bahloul 1:2. 50. Eigentor Leo 2:2. 57. Bahloul 3:2. 73. Pollero 4:2.
Chiasso: Guarnone; Dixon, Lurati, Martignoni, Gamarra; Hajrizi; Bahloul, Huser, Wolf (83. Gomes), Cyzas (61. Pollero); Rossi (67. Epitaux).
Aarau: Ammeter; Giger, Leo, Thaler (71. Jäckle), Mehidic; Pepsi, Zverotic; Schneuwly (67. Alounga), Neumayr, Misic (74. Balaj); Rossini (74. Maierhofer).
Bemerkungen: Aarau ohne Corradi, Peralta, Schindelholz, Spadanuda, Thiesson (alle verletzt) und von Arx (nicht im Aufgebot). Chiasso ohne Almeida, Doldur, Hadzi, Iberdemaj, Malinowski, Padula (alle verletzt), Charlier und El Hilali (beide nicht im Aufgebot). – 55. Treffer von Schneuwly wegen Offside annulliert. 68. Thaler mit einer Kopfverletzung ausgeschieden. – Erstes Pflichtspiel von Liridon Balaj im FCA-Trikot. – Verwarnungen: 20. Kreshnik, 24. Leo, 26. Gamarra, 54. Lurati, 79. Jäckle (alle Foulspiel), 84. Guarnone, 95. Alounga, 95. Epitaux (alle Unsportlichkeit).
