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Im Interview sprechen Olivier Jäckle und Raoul Giger über ihr Jubiläum im FCA-Trikot, über die Nachwuchsförderung beim FC Aarau und über die Qualitäten des anderen.

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Oli, vor wenigen Tagen hast du deinen Vertrag beim FC Aarau vorzeitig bis 2023 verlängert. Deine Vereinstreue ist eine Ausnahme im heutigen Fussball. Warum ist das Brügglifeld in den letzten Jahren stets deine Heimat geblieben?

Patrick Haller

Ich fühle mich in Aarau sehr wohl und schätze es, dass man sich im Brügglifeld kennt. Es ist alles sehr familiär. Viele Menschen sagen: «Olivier Jäckle und der FC Aarau, das passt einfach». Das kann ich so unterschreiben. Das Brügglifeld ist mein fussballerisches Zuhause geworden. Ich freue mich sehr auf unseren weiteren Weg in den nächsten zwei Jahren.

Olivier Jäckle

Du bist kürzlich für dein 250. Spiel im FCA-Trikot geehrt worden - hättest du dir zu Beginn deiner Karriere einmal erträumen lassen, dass du diese Marke erreichen wirst?

Patrick Haller

Nein, das hätte ich mir nie erträumen lassen, als ich angefangen habe. Allerdings habe ich mir auch nie Gedanken über Anzahl Spiele und Rekorde gemacht. Ich war einfach froh um jedes Spiel, das ich spielen konnte - und bin es auch heute noch, denn die Gesundheit ist stets am wichtigsten. Dennoch macht es mich natürlich stolz, die Marke von 250 Spielen für diesen Traditionsclub erreicht zu haben.

Olivier Jäckle
«Als Führungsspieler trage ich viel Verantwortung. Deshalb versuche ich in jedem Training und in jedem Match voranzugehen.»

Olivier Jäckle, über seine Führungsrolle

Im Januar wirst du 28 Jahre alt - theoretisch könntest du den Aarauer Rekordspieler Sandro Burki (373 Spiele), also deinen Sportchef, in etwas mehr als drei Jahren ablösen. Ist das ein Ziel für dich?

Patrick Haller

Es ist sicherlich nicht mein primäres Ziel. Mal schauen, ob ich in zwei Jahren nochmals einen Vertrag kriegen werde, wenn es eng wird (lacht). Ich hoffe, dass ich die 300er-Marke im Laufe meines neuen Vertrags erreichen werde. In erster Linie kann ich es natürlich mit meinen Leistungen beeinflussen - und indem ich gesund bleibe.

Olivier Jäckle

Der FC Aarau setzt seit dieser Saison vermehrt auf junge Spieler. Du zählst zur Gruppe von Routiniers, die das Gerüst der Mannschaft bilden. Wie siehst du deine aktuelle Rolle auf und neben dem Platz - vor allem in Bezug auf deine jungen Mitspieler?

Patrick Haller

Als Führungsspieler trage ich viel Verantwortung, aber gegenüber allen Mitspielern - egal ob alt oder jung. Deshalb versuche ich in jedem Training und in jedem Match voranzugehen. Natürlich helfe ich in meiner Rolle vor allem auch den jungen Spielern; schliesslich war ich auch einmal ein Neuling und froh um die Unterstützung von arrivierten Teamkollegen. Dazu gehört es auch klar anzusprechen, wenn etwas nicht so läuft, wie es sollte. Am Ende ist aber jeder Spieler selbst dafür verantwortlich, seine Leistung auf dem Platz zu bringen.

Olivier Jäckle

Du hast dein Jubiläum gemeinsam mit Raoul Giger gefeiert. Was zeichnet ihn aus?

Patrick Haller

Er zeichnet sich durch seine Aggressivität, seine Schnelligkeit und sein Zweikampfverhalten aus. Auch fussballerisch wird er immer stärker. Wenn er so weitermacht, wird in seiner Karriere noch vieles möglich sein. Ich wünsche ihm alles Gute, viel Gesundheit - und vor allem sein erstes Tor im FCA-Trikot.

Olivier Jäckle
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Raoul, herzlichen Glückwunsch zu deinem Jubiläum. Was bedeutet es dir, für 100 Spiele im FCA-Trikot ausgezeichnet worden zu sein?

Patrick Haller

Es ist eine grosse Ehre für mich, dass ich 100 Spiele für den FC Aarau machen durfte. Ich trage dieses Trikot in jedem Spiel mit Stolz. In der heutigen Zeit ist es nicht mehr selbstverständlich, ein solches Jubiläum bei einem Verein zu erreichen. Umso mehr schätze ich es, dass ich diese Chance erhalten habe. Und natürlich hoffe ich, dass ich noch viele Spiele machen kann.

Raoul Giger

In der Liste der dienstältesteten Spieler steht du aktuell auf Rang 5 - vor dir liegen ebenfalls nur Spieler, welche im eigenen Nachwuchs ausgebildet wurden. Was sagt das über den Club aus?

Patrick Haller

Es zeigt eine grosse Wertschätzung gegenüber den eigenen Junioren und viel Vertrauen, welches ein junger Spieler benötigt, um sich auf Profi-Ebene etablieren zu können. Es spricht für die Aarauer Nachwuchsförderung, dass es immer wieder junge Talente ins Fanionteam schaffen. Der FC Aarau bzw. das Team Aargau vermittelt seinen Junioren stets wichtige Werte, welche auch in der 1. Mannschaft gelebt werden.

Raoul Giger
«Inzwischen werde ich schon wöchentlich darauf angesprochen.»

Raoul Giger, über seine Torlosigkeit

Es gibt mit Kim Jaggy (108 Partien) nur einen Feldspieler, welcher mehr Pflichtspiele für den FC Aarau absolviert hat, ohne einen Treffer zu erzielen. Wie oft bist du schon darauf angesprochen worden, dass du noch nie in einem Pflichtspiel getroffen hast?

Patrick Haller

(lacht) Inzwischen werde ich schon wöchentlich darauf angesprochen. Leider hat es bislang noch nicht geklappt, aber ich habe ja noch sechs Spiele Zeit, um diesen «Fluch» noch vor Kim Jaggy zu brechen. Damit könnte ich auch alle zum Schweigen bringen, welche sich zurzeit auf meine Kosten amüsieren. Also ja: Ich möchte unbedingt einmal treffen!

Raoul Giger

Du hast dein Jubiläum gemeinsam mit Olivier Jäckle gefeiert. Was zeichnet ihn aus?

Patrick Haller

Was zeichnet ihn schon nicht aus? Es ist eine sehr wichtige Person auf dem Platz, weil er die Spiele an sich nimmt und in seiner zentralen Position viel dirigiert und organisiert. Aber auch neben dem Rasen setzt er sich ein. Alle hören auf ihn - sein Wort gilt. Ich schätze ihn sehr als Ansprechpartner. Er hat mich schon bei meinen ersten Schritten in der 1. Mannschaft immer unterstützt und mir auch in schwierigen Situationen geholfen. Auch heute ist er ein wichtiger Förderer der jungen Talente und versucht seine Mitspieler immer besser zu machen.

Raoul Giger

Matchzeitung Nr. 8 (2020/21) lesen

Dieser Artikel ist am 11. Dezember 2020 in der Ausgabe Nr. 8 (Saison 2020/21) der Matchzeitung HEIMSPIEL gegen den FC Stade Lausanne Ouchy erschienen.

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