Die Gastgeber nutzten gleich ihre erste Abschlusschance, um durch einen satten, noch leicht abgefälschten Fernschuss von Omer Dzonlagic aus halblinker Position in Führung zu gehen (7.); mit dem Selbstvertrauen aus drei siegreichen Ligaspielen in Folge versuchte Kriens umgehend nachzudoppeln. Erneut probierte es Dzonlagic aus der Ferne, doch der rechte Pfosten verhinderte einen zweiten Treffer, ehe Saleh Chihadeh seinen Nachschuss drüber setzte (13.). Die Aarauer kamen ihrerseits durch Marco Schneuwly (11.) und Elsad Zverotic (14.) zu den ersten Abschlüssen, doch waren es die Hausherren, die das Spieldiktat durch ihr aggressives Zweikampfverhalten und ein zielstrebiges Angriffsspiel grossmehrheitlich in den eigenen Händen hielten – so musste Aarau-Rückhalt Djordje Nikolic seine Vorderleute bei den aussichtsreichen Schussversuchen von Chihadeh (22.) und Topskorer Nico Siegrist (27.) zweimal vor einem grösseren Rückstand bewahren.
In der 29. Minute gab es jedoch nichts mehr zu halten – nach einem kapitalen Ballverlust im eigenen Strafraum wusste sich Nicolas Schindelholz im Duell mit Skumbim Sulejmani nur noch mit einem Foulspiel zu helfen. Vom Elfmeterpunkt traf der Ex-Aarauer Siegrist mühelos zum 2:0 für die entfesselten Krienser. Kurz vor dem Seitenwechsel – nachdem ein weiterer Torerfolg des Krienser Captains wegen einer Abseitsstellung annulliert worden war – musste Aarau nach einem neuerlichen Fehler im Spielaufbau wiederum Glück in Anspruch nehmen, wobei Linus Obexer mit viel Einsatz schlimmeres zu verhindern wusste. Zur zweiten Halbzeit wechselte Aarau-Cheftrainer Patrick Rahmen zweimal; mit Goran Karanovic (für Maierhofer) und Petar Misic (für Tasar) kamen frische Kräfte ins Spiel, verbunden mit mehr Präzision und Zielstrebigkeit. Die ersten Aarauer Abschlüsse im zweiten Umgang durch Schneuwly (48.) und Markus Neumayr (50.) blieben allerdings noch harmlos, während Siegrist auf der anderen Seite mit einem Abschluss von der Strafraumgrenze am Lattenkreuz scheiterte (64.).
Insgesamt wurde der Überlegenheit der Gäste dennoch immer augenfälliger, auch wenn der eingewechselte Karanovic in der Mitte der zweiten Halbzeit nach einer Hereingabe durch Marco Thaler aus kürzester Distanz an Kriens-Torhüter Simon Enzler scheiterte (67.). Besser machte es Karanovic aber zwei Minuten später, als er auf Vorarbeit von Misic aus halbrechter Position zum 1:2 traf. In der 80. Minute kam auch der FC Aarau – nach Foulspiel an Obexer – zu einem Strafstoss, der durch Karanovic zum Ausgleich genutzt wurde. In einer spektakulären, von viel Dramatik geprägten Schlussphase hatten beide Mannschaften noch einen möglichen Siegestreffer auf dem Fuss: Zuerst sah Neumayr seinen von Karanovic mit dem Kopf noch tückisch abgelenkten Weitschuss durch Goalie Enzler mirakulös pariert (82.), dann scheiterte «Joker» Nikola Sukacev gleich zweimal am überragenden FCA-Goalie Nikolic, ehe der dritte Versuch von der Querlatte entschärft wurde (83.), sodass die attraktive Punkteteilung auf dem Kleinfeld zur Tatsache wurde.
SC Kriens – FC Aarau 2:2 (2:0)
Kleinfeld. – 1’620 Zuschauer. – SR: Jancevski. – Tore: 7. Dzonlagic 1:0. 29. Siegrist (Foulpenalty) 2:0. 67. Karanovic (Misic) 2:1. 80. Karanovic (Foulpenalty) 2:2.
Kriens: Enzler; Fäh, Elvedi, Fanger, Mijatovic; Siegrist (87. Ulrich), Wiget, Sadrijaj, Dzonlagic (70. Costa); Chihadeh, Sulejmani (76. Sukacev).
Aarau: Nikolic; Thaler, Schindelholz, Bürgy, Obexer; Zverotic, Jäckle; Tasar (46. Misic), Neumayr (90. Almeida), Schneuwly (82. Rossini); Maierhofer (46. Karanovic).
Bemerkungen: Kriens ohne Urtic (krank), Selmani (verletzt), Hasanaj, Kleiner, Rüedi, Seferagic (alle nicht im Aufgebot). Aarau ohne Frontino, Giger, Peralta, Peyretti (alle verletzt), Alounga, Hammerich und Liechti (alle nicht im Aufgebot). – 8. Treffer von Maierhofer wegen Offside annulliert. 13. Pfostenschuss Dzonlagic. 41. Treffer von Siegrist wegen Offside annulliert. 64. Pfostenschuss Siegrist. 83. Lattenschuss Sukacev. – Verwarnungen: 28. Schindelholz (Foulspiel), 80. Siegrist (Reklamieren), 88. Neumayr (Foulspiel), 88. Mijatovic (Unsportlichkeit).