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Das Team Aargau nimmt seit dieser Saison mit einer dritten Mannschaft (U-17) am Meisterschaftsbetrieb teil, um seinen Talenten mehr Spielpraxis zu bieten.

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«Wir können es uns nicht leisten, Talente zu verlieren», sagt Sven Christ, seit zwei Jahren als Technischer Leiter für das Team Aargau verantwortlich. Um den grossen Sprung von der U-16 in die U-18 zu meistern, wurde auf die laufende Saison eine Zwischenstufe eingebaut. Eigentlich ist es den grossen Vereinen mit ihren Leistungszentren vorbehalten, eine U-17-Mannschaft zu führen. Als regionale Partnerschaft wurde es dem Team Aargau mit der Unterstützung des Aargauischen Fussballverbandes jedoch ermöglicht, mit einer eigenen Auswahl an der Coca-Cola Junior League B teilzunehmen.

«Anfangs mussten wir die Spieler überzeugen, dass es sich nicht um eine Bestrafung handelt.»

Sven Christ, über die neue U-17-Auswahl

Dabei handelt es sich nicht um eine offizielle Mannschaft. Unter der Woche trainieren alle Spieler in den Strukturen der bisherigen Auswahlen (U-16/U-18). Erst am Freitag wird auch der U-17-Kader aus dem grossen Pool mit rund fünfzig Talenten gebildet, um sich spezifisch auf den Ernstkampf am Wochenende vorzubereiten. Das Ziel ist klar: Es sollen mehr Talente zu Spielpraxis kommen, auch wenn sie sich im Konkurrenzkampf mit älteren, physisch stärkeren Teamkollegen (vorerst) schwertun. «Anfangs mussten wir die Spieler überzeugen, dass es sich nicht um eine Bestrafung handelt», erklärt Christ. Inzwischen erkennen sie, dass sie sich in der U-17 mit guten Leistungen für die anderen Teams empfehlen können.

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Team Aargau U-18

Ein Fazit wird jedoch «frühestens in zwei Jahren» möglich sein – mit dem Ziel, dass es auch Spieler über den «Umweg» der U-17-Auswahl in die 1. Mannschaft schaffen anstatt für die Talentförderung frühzeitig verloren zu gehen. Allerdings zeigen sich erste Vorteile schon nach wenigen Wochen: «In einer nicht eingespielten Auswahl müssen die Spieler auch über ihre Mentalität zum Siegen finden. Wer sich so in Szene setzen kann, erhöht sein Selbstvertrauen, was sich wiederum positiv auf den Konkurrenzkampf unter der Woche auswirkt», sieht sich Christ bestätigt. Auch die Evaluation der Spieler und deren individueller Entwicklung wird einfacher, wenn die Talente zu mehr Spielpraxis kommen.

«Es wäre wünschenswert, dass Wohlen auch bereit wäre, den Aargauer Weg mitzugehen.»

Sven Christ, über die Zukunft des Team Aargau

Eine Herausforderung für das Team Aargau ist die Suche nach neuen Partnern. «Wir müssen einen dritten Standort präsentieren», so Christ, «wenn wir den Aargau optimal abdecken und es den Talenten ermöglichen wollen, so lange wie möglich in der näheren Umgebung zu spielen.» Aktuell laufen verschiedene Gespräche – auch mit dem FC Wohlen, welcher sich erst vor wenigen Monaten aus dem Team Aargau zurückgezogen hatte. «Es wäre wünschenswert, dass Wohlen auch bereit wäre, den Aargauer Weg mitzugehen», sagt Christ. Dazu sei eine Vereinbarung aufgegleist worden, wonach alle Partnervereine zukünftig an Transfererlösen beteiligt sind – wie auch die Nachwuchsorganisation selbst: «Je mehr Geld ins Team Aargau zurückfliesst, desto professioneller kann gearbeitet werden.»

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Team Aargau U-16

Zu Christs Ideen zählt eine positionsfokussierte Talentförderung. Es gilt die finanziellen und personellen Mittel bestmöglich zu nutzen. «Also müssen wir uns fragen, auf welchen Positionen wir die Ressourcen verstärkt einsetzen wollen», sagt Christ; vor allem in der Defensive, wo das Team Aargau einst schon Nationalspieler wie Loris Benito und Silvan Widmer hervorgebracht hat, gilt es mit einer individuellen Förderung zu punkten – auch dank der wertvollen Arbeit von Ex-FCA-Profis wie Juan Pablo Garat.

«Diese Zusammenarbeit ist mit der Auflösung unserer U-21 noch bedeutender geworden.»

Sven Christ, über den FC Baden

Exemplarisch ist die Nachwuchsförderung auf der Torhüterposition zu nennen. Zurzeit trainieren mit Nicholas Ammeter (Schweiz U-20), Joël Bonorand (U-18), Marvin Hübel (U-17) sowie Stefan Mitrev (Mazedonien U-17) nicht weniger als vier Junioren-Internationale in Aarau. Erst kürzlich wurde Bonorand mit einem Vertrag bis 2022 ausgestattet. Aktuell ist er an den Partnerverein FC Baden ausgeliehen. «Diese Zusammenarbeit ist mit der Auflösung unserer U-21 noch bedeutender geworden», sagt Christ. Eine Aussage, die durch eindrückliche Zahlen unterstrichen wird: Zwei Drittel der Badener Kaderspieler haben eine Vergangenheit im Team Aargau. Und auch im FCA-Fanionteam finden sich zwölf Akteure, welche einst in den eigenen Junioren gefördert wurden – ein starkes Signal für den Nachwuchs!

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