Die Aarauer hatten mit dem letztjährigen Aufsteiger aus dem Waadtland noch mehrere Rechnungen offen: Nur einmal war es Aarau (in sechs Ligaspielen) bislang gelungen, gegen Nyon als Sieger vom Rasen zu gehen; vor allem die 0:4-Niederlage auswärts im vergangenen Herbst war schmerzhaft. Damals waren die Schützlinge von Übungsleiter Alex Frei nach einer dominanten Anfangsphase wiederholt aus aussichtsreicher Position gescheitert. Umso effizienter zeigte sich der FCA im zweiten Heimspiel des neuen Jahres: Bereits in der vierten Minute traf Valon Fazliu (nach einem abgeblockten Versuch von Shkelqim Demhasaj) im Nachsetzen in die kurze Ecke.
Valon Fazliu im Duell mit Sidiki Camara
Nach rund zwanzig Minuten vollstreckte Demhasaj für seine Farben nach einem schnellen Konter über Fazliu und Nikola Gjorgjev zum 2:0 ins offene Tor. Und schliesslich war es Milot Avdyli (32.), der die Übersicht in einer chaotischen Situation behielt und für eine deutliche Pausenführung der Gastgeber verantwortlich war. Weitere Abschlüsse von Fazliu (38.) und Isaac Pappoe (39.) waren etwas zu hoch angesetzt, nachdem Gjorgjev zuvor – von Noël Wetz in den Raum lanciert – einen vermeintlichen Torerfolg durch den Schiedsrichter aufgrund einer Abseitsstellung annulliert gesehen hatte (37.).
Kollektiver Torjubel bei den Aarauern
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich, dass sich der FCA auch auf das nötige Spielglück verlassen konnte: So traf Fazliu nur wenige Augenblicke nach einer Rettungsaktion von Demhasaj im eigenen Strafraum auf der Torlinie in der 48. Minute nach einem Zuspiel von Pappoe erneut ins Netz. Und einmal mehr konnten sich die Aarauer auf einen hellwachen Schlussmann verlassen: Torhüter Marvin Hübel entschärfte nicht nur einen seitlichen Abschluss von Quentin Fouley (50.), sondern lenkte auch einen Kopfball von Jules Sylvestre-Brac nach einer Ecke aus kurzer Distanz mirakulös an die Querlatte (51.).
Silvan Schwegler
Nach weiteren Chancen durch Tiago Escorza (61.) und Fazliu (71.), die das Ziel jeweils verfehlten, war Rückhalt Hübel auch beim Kopfstoss von Christian Gomis in bärenstarker Manier zur Stelle (74.). Ein Clean Sheet war ihm aber nicht vergönnt, weil Nyon durch den Doppelschlag von Dylan Dugourd (76.) und Adriano De Pierro (78.) plötzlich wieder etwas Spannung zurückbrachte. Aber schliesslich sorgte der eingewechselte Yannick Toure (lanciert von Silvan Schwegler) von der linken Seite für die endgültige Siegsicherung (84.), verbunden mit seiner Torpremiere im FCA-Trikot. Diese war Dorian Derbaci zuvor nur haarscharf verwehrt geblieben, als sein Abschluss vom Innenpfosten wieder ins Spielfeld zurückprallte (82.).
Yannick Toure jubelt über seinen Treffer
FC Aarau - FC Stade Nyonnais 5:2 (3:0)
Brügglifeld. – 3’872 Zuschauer. – SR: Turkes. – Tore: 4. Fazliu 1:0. 20. Demhasaj (Gjorgjev) 2:0. 32. Avdyli (Demhasaj) 3:0. 48. Fazliu (Pappoe) 4:0. 76. Dugourd 4:1. 78. De Pierro 4:2. 84. Toure (Schwegler) 5:2.
Aarau: Hübel; Wetz, Hasani, Thaler, Theler (60. Qollaku); Jäckle; Pappoe (69. Koide), Fazliu, Avdyli (69. Schwegler); Demhasaj (79. Toure), Gjorgjev (79. Derbaci).
Nyon: Omeragic; Gazzetta (70. Dugourd), Strohbach, Sylvestre-Brac, Petit (46. De Pierro), Sawadogo (46. Pasche); Gaillard (70. Camara), Escorza, Carraro (46. Fouley); Kore, Gomis.
Bemerkungen: Aarau ohne Conus (krank), Gebreyesus (verletzt) und Acquah (nicht qualifiziert). Nyon ohne Busset (gesperrt), Pédat (verletzt), Moreira, Papavasiliou, Rodriguez und Vumbi (alle nicht im Aufgebot). – 37. Treffer von Gjorgjev wegen Abseits annulliert. 51. Goalie Hübel lenkt einen Kopfball von Sylvestre-Brac an die Querlatte. 82. Pfostenschuss Derbaci. – Verwarnungen: 17. Theler, 45. Carraco, 54. Demhasaj, 59. Fouley, 63. Qollaku, 75. Strohbach (alle Foulspiel).
