Die Aarauer starteten mit viel Dominanz und Vorwärtsdrang in dieses Nachtragsspiel der zehnten Runde, sodass sich Chiasso-Keeper Alexandros Safarikas bei den ersten Abschlüssen von Petar Misic (6.) und Marco Aratore (8.) bald einmal bewähren konnte. Kurze Zeit später schoss Léon Bergsma nach einem zu kurz abgewehrten Eckball aus dem Hinterhalt nur haarscharf am entfernten Winkel vorbei (10.); später wussten auch Mats Hammerich (13.) und wiederum Misic (14.) nicht zu reüssieren. Im Gegensatz zu den jüngsten Erfolgen gegen Winterthur (3:1) und Neuchâtel Xamax (4:2) liessen es die Schützlinge von FCA-Cheftrainer Stephan Keller also (vorerst) noch an der Effizienz im Abschluss vermissen, doch die Abwehrreihe mit dem erst 17-jährigen Startelfdebütanten Binjamin Hasani präsentierte sich als abgeklärtes, mit höchster Konzentration agierendes Bollwerk, welches sich nicht in Bedrängnis bringen liess.
Zwar erspielte sich das Schlusslicht nach einer halben Stunde durchaus optische Vorteile im heimischen Stadion, doch der Aarauer Torhüter Simon Enzler blieb ohne Arbeitsnachweis; stattdessen verpassten es Misic (36./37.) und Olivier Jäckle (40,), ihre Farben noch vor der Halbzeitpause in Führung zu schiessen. Auch nach dem Seitenwechsel kam Chiasso nur zu wenigen Halbchancen, die das gegnerischen Gehäuse jeweils verpassten. Die Aarauer wurden ihrerseits in der Mitte des zweiten Durchgangs wieder gefährlicher: Einmal sah Aratore seinen wuchtigen Fernschuss durch Torhüter Safarikas in den Corner abgewehrt (67.), dann scheiterte auch Liridon Balaj nach der Vorlage seines ebenfalls kurz zuvor eingewechselten Landsmanns Donat Rrudhani am griechischen Schlussmann, ehe er den Nachschuss am Kasten vorbeisetzte (68.).
Nach 70 Minuten war es schliesslich Filip Stojilkovic, der den Bann nach einem langen Zuspiel von Elsad Zverotic brechen konnte. Dabei behauptete sich der Mittelstürmer zuerst im Zweikampf mit Breston Malula, um das Leder anschliessend aus spitzem Winkel durch die Beine von Safarikas im Netz zu versenken, sodass die Aarauer Geduld dank viel Willenskraft doch noch belohnt wurde. In der Folge liess der FCA auf dem anspruchsvollen, von dauerhaften Regenfällen getränkten Terrain nichts mehr zu – bis zur 89. Minute: Aus halbrechter Position kam plötzlich Roberto Strechie zum Abschluss, doch Aarau-Keeper Enzler bewahrte seine Vorderleute mit einer wachsamen Flugeinlage vor einem möglichen Ausgleich des Tabellenletzten. Im direkten Gegenangriff sorgte Rrudhani (nach Vorarbeit von Raoul Giger) für die endgültige Aarauer Siegsicherung, als er mit einem präzisen Flachschuss von linksaussen via Innenpfosten erfolgreich war (90.).
Die Aarauer jubelten somit nicht nur über den dritten Sieg in Folge, sondern blieben auch erstmals seit dem 25. Januar 2020 (2:0 gegen Stade Lausanne Ouchy) in einem Ligaspiel wieder ohne Gegentreffer, verbunden mit dem Vorrücken auf den zweiten Rang in der aktuellen Challenge-League-Tabelle.
FC Chiasso - FC Aarau 0:2 (0:0)
Comunale Riva IV. – 30 Zuschauer. – SR: Schärli. – Tore: 70. Stojilkovic (Zverotic) 0:1. 90. Rrudhani (Giger) 0:2.
Chiasso: Safarikas; Affolter, Hajrizi (55. Malula), Magnin; Morganella, Da Silva (77. Almeida), Maccoppi, Conus (24. Stabile); Pasquarelli (46. Strechie); Sifneos (77. Clement), Bnou Marzouk.
Aarau: Enzler; Giger, Hasani, Bergsma, Zverotic; Aratore (92. Schneider), Jäckle, Hammerich, Spadanuda (61. Rrudhani); Stojilkovic (85. Lüscher-Boakye), Misic (61. Balaj).
Bemerkungen: Chiasso ohne Bahloul, D Ippolito, Dixon (alle verletzt), Amendola, Andrist, Berzati, Fernando, Gamarra, Jacot, Keller, Martorana, Maurin, Ronchetti, Sörensen, Stevic, Tonelli, Zahaj und Zunic (alle nicht im Aufgebot). Aarau ohne Gashi, Schindelholz (beide krank), Caserta, Hajdari, Peralta, Qollaku, Thaler, Thiesson, Verboom (alle verletzt) und von Arx (nicht im Aufgebot). – 24. Conus verletzt ausgeschieden. 55. Hajrizi verletzt ausgeschieden. – Verwarnungen: 5. Da Silva, 17. Conus (beide Foulspiel), 75. Morganella (Reklamieren).