Nur drei Tage nach dem Spiel gegen das Super-League-Letzten Thun (1:1) wartete im Letzigrund mit dem FC Zürich erneut ein Vertreter der obersten Liga als Testgegner auf den FC Aarau. Im Vergleich zum ersten Auftritt seit der Corona-Pause gab es zahlreiche Änderungen in der Aarauer Startformation. Einzig François Affolter, Mats Hammerich, Damir Mehidic und Donat Rrudhani gehörten im Letzigrund wiederum zur Anfangself. Derweil wurden Nicholas Ammeter, Shkelzen Gashi, Petar Misic und Miguel Peralta geschont – und erst gar nicht aufgeboten, während Stevan Lujic, Jérôme Thiesson und Elsad Zverotic vorerst auf der Ersatzbank Platz nahmen.
Eine erste Gefahr ergab sich vor dem Aarauer Keeper Marvin Hübel, als nach zwei Minuten eine Flanke von Benjamin Kololli durch Blaz Kramer über die Latte gelenkt wurde. Die Zürcher versuchten in der Folge das Spielgeschehen weiter zu bestimmen und blieben mehrheitlich in Ballbesitz. Eine Schussabgabe aus kurzer Distanz durch Mimoun Mahi (14.) vermochte Giuseppe Leo im letzten Augenblick ins Seitenaus zu lenken; spätere Abschlüsse durch Kramer (22.), Kololli (34.) und wiederum Mahi (39.), jeweils aus der Distanz, wurden durch Hübel entschärft.
Der FC Aarau wusste die Zürcher Angriffsbemühungen mit einer stabilen Defensive weitgehend zu neutralisieren, offensive Akzente blieben gegen den Vertreter der Super League aber selten. Einmal kam Mats Hammerich nach Ablauf einer halben Stunde in eine gute Abschlussposition, sein Geschoss aus halbrechter Position sah er aber von Keeper Yanick Brecher ins Aus gelenkt. Einen weiteren Nadelstich setzte Yvan Alounga, dessen Schuss (auf Zuspiel von Rrudhani) aber ebenfalls vom Zürcher Torhüter pariert wurde (33.). Im direkten Gegenzug überzeugte Kevin Rüegg mit einem Sololauf, setzte das Leder jedoch nur an die Latte. Besser machte es schliesslich Kololli, dessen scharf getretener Freistoss von der Strafraumgrenze zum 1:0 für die Gastgeber in den Maschen landete (43.).
Beide Teams wechselten in der Pause zahlreiche Spieler aus und wiederum war es der FCZ, der sich mehr Spielanteile sicherte. Henri Koide und Antonio Marchesano suchten mit schnellem Kombinationsspiel früh den Weg vor das Tor – ihre jeweiligen Abschlüsse waren aber harmlos. Das stark verjüngte Aarauer Team ging mit viel Elan an seine Aufgabe heran und fand immer besser ins Spiel. Der erst 16 Jahre alte Flavio Caserta enteilte nach Ablauf einer Stunde der gesamten Zürcher Abwehr und spielte den Ball quer zu Liridon Balaj, der keine Mühe hatte das Leder im Netz zu versenken.
Dieser Torerfolg verlieh den Schützlingen von Cheftrainer Patrick Rahmen viel Selbstvertrauen. Es brauchte aber auch das Können von Goalie Hübel (62.) und das Teamwork der gesamten Abwehr (67.), damit sich Dagou Britto auf Zürcher Seite nicht als Torschütze feiern lassen durfte. Dem stetig zunehmenden Druck hielt der FCA bis in die 74. Minute stand, dann ging es Schlag auf Schlag: Zuerst verwertete Umaru Bangura eine scharfe Hereingabe von Marchesano per Kopf zum 2:1, nur eine Minute später war es Marchesano selbst, der das 3:1 zu erzielen vermochte. Völlig überrumpelt von der Angriffslust der Gastgeber, musste sich der FCA dem schnellen Kombinationsspiel fortan geschlagen geben. Adrian Winter (79.) und Stephan Seiler (87.) sorgten schliesslich für ein allzu deutliches Endergebnis.
Am kommenden Samstag, 13. Juni 2020 tritt der FC Aarau im kybunpark zum letzten Testspiel gegen den FC St. Gallen an (Spielbeginn 16.00 Uhr, als Stream verfügbar), bevor es am Freitag 19. Juni 2020 mit der «Rest-Meisterschaft» weitergeht. Dabei ist der FCA erneut im Letzigrund zu Gast. Der Anpfiff gegen den Challenge-League-Dritten vom Grasshopper Club Zürich erfolgt um 18.15 Uhr (live auf Teleclub Zoom).
FC Zürich – FC Aarau 5:1 (1:0)
Letzigrund. – 0 Zuschauer. – SR: San. – Tore: 40. Kololli 1:0. 66. Balaj 1:1, 74. Bangura 2:1, 75. Marchesano 3:1, 79. Koide 4:1, 87. Seiler 5:1.
Aarau (1. Halbzeit): Hübel; Giger, Leo, Affolter, Schindelholz; Rrudhani, Jäckle, Hammerich, Mehidic; Alounga, Neumayr.
Aarau (2. Halbzeit): Hübel; Lujic, Brunner, Corradi, Thiesson; Caserta, Zverotic, Uka, Schwegler; Hajdari, Balaj.
Zürich (1. Halbzeit): Brecher; Omeragic, Nathan, M. Kryeziu; Rüegg, H. Kryeziu, Janjicic, Kolloli; Tosin, Kramer, Mahi.
Zürich (2. Halbzeit): Vanins; Bangura, Sauter, Pa Modou; Britto, Domgjoni, Seiler, Kempter; Koide, Winter, Marchesano.
Bemerkungen: Aarau ohne Thaler (verletzt), Ammeter, Gashi, Misic, Peralta, Schneuwly und Spadanuda (alle nicht im Aufgebot), dafür mit den Nachwuchsspielern Santiago Brunner, Flavio Caserta, Silvan Schwegler, Fabian Sidler und Gentrim Uka. Zürich ohne Schönbächler, Sohm, Zumberi (alle verletzt), Kharabadze und Pedersen (beide nicht im Aufgebot). – Das Testspiel fand aufgrund von behördlichen Bestimmungen zum Corona-Virus unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.